Markus Prachensky - S. Angelo - Duke - raw canvas - image-1

Lot 48 Dα

Markus Prachensky - S. Angelo - Duke - raw canvas

Auktion 971 - Übersicht Köln
03.12.2010, 00:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 30.000 € - 35.000 €
Ergebnis: 36.000 € (inkl. Aufgeld)

Acryl auf Leinwand 180 x 130 cm. Unten rechts signiert und datiert PRACHENSKY 77. Rückseitig auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt Markus PRACHENSKY "S. Angelo - Duke - raw canvas V. - 1977 sowie zusätzlich signiert und datiert Markus PRACHENSKY 1977 und mit Richtungspfeil und -angabe versehen.

Bereits 1976 entstanden unter dem Einfluss der apulischen Landschaft, des Lichtes und der Farben, die ersten Bilder der Serie Monte S. Angelo. Schon im folgenden Jahr entwickelte Prachensky diese, unter dem Einfluss der Musik Duke Ellingtons zu der Werkgruppe S. Angelo-Duke und S. Angelo-Duke - raw canvas weiter. Zu dieser Serie schreibt Wolfgang Fleischer:"Wie genau die Vorstellungen Markus' von dem, was er malen wollte, geworden sind, sieht man an der Weiterentwicklung der Monte S. Angelo-Bilder im Frühjahr 1977, nun mit dem Beinamen 'Duke'. Er verwendete jetzt zwei Rot, Violett, das an gestaltender Kraft dem Rot immer gleichwertiger wurde, Dunkelbraun und ein Orange, das langsam zu einem Gelb unterwegs war. Die Bilder wurden immer voller, gingen nach beiden Seiten, oft auch nach oben und unten, über den Rand hinaus, wodurch die für die Landschaft gefundene Formel natürlich mit deren Fluß und Weite verbunden erscheint; das Ineinanderdringen und Spritzen der Farben schuf immer mehr Details und Zwischentöne. Es ist ein im ganzen Werk noch nie da gewesener Reichtum. Aber damit war Markus nicht an die Grenze des Apulienthemas, sondern an jene der technischen Bewältigbarkeit mit den vorhandenen Mitteln gekommen. Auf den glatten weißen Grund mit aller Spontanität der völligen Sicherheit gemalt, entwichen die Farben beim Zerfließen in dieser Fülle und Vollheit zu leicht seiner Kontrolle, entstanden Oberflächenreize, die er gar nicht haben wollte, die von der Klarheit seiner Idee ablenkten; selbst bei präzisester Ausführung begann der Zufall eine Rolle zu spielen, die nicht zur Schärfe seiner Vorstellung paßte; er mußte allzu viele Leinwände zerstören. Auch wenn die gelungenen Bilder, wo die Prägnanz und harte Kraft der Form zu dem farblichen Nuancierungen in einem idealen Verhältnis stehn, für mich zu den allerbesten gehören, die er je gemalt hat, ging von hier kein Weg mehr weiter, der eine noch größere Vielfalt bewältigen hätte können." (Wolfgang Fleischer, Die Reise des Markus P., in: Markus Prachensky, Retrospektive 1953-1978, Ausst.Kat. Akademie der bildenden Künste Wien, Wien 1979, S.50)

Provenienz

Galerie Löhrl, Mönchengladbach; Privatsammlung, Deutschland