Chris Levine – Lightness of Being

Am 29. November wird bei Lempertz in Köln anlässlich des 30jährigen Jubiläums im Rahmen der Sonderauktion „30 Jahre Photographie bei Lempertz - 30 Photographische Meisterwerke“ die Arbeit „Lightness of Being“ von Chris Levine versteigert.

 

2004 erhielt Chris Levine von Seiten des Jersey Heritage Trust den Auftrag, ein Portrait von Königin Elisabeth II. zu erstellen, um die damals seit 800 Jahre bestehende Zugehörigkeit der Insel Jersey zur britischen Krone zu feiern. Doch wie sollte ein Portrait der Queen - der am häufigsten fotografierten Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts - aussehen, um sich von anderen, herkömmlichen Bildnissen abzuheben? Levine entschied sich für die Form des Hologramms, eine Idee, von der auch die Queen sich sofort begeistert zeigte.

 

Allerdings handelt es sich hier um ein Verfahren, das nicht nur einen immensen technischen Aufwand mit sich bringt und den Einsatz von großem Equipment erfordert, sondern auch den Portraitierten einiges abverlangt: Während des Shootings im Buckingham Palace musste die Queen jeweils während eines Zeitraumes von 8 Sekunden, in denen sich die hochauflösende Digitalkamera entlang einer Schiene bewegte und dabei 200 Bilder von ihr machte, in völliger Bewegungslosigkeit verharren, ein Prozess, der vielfach wiederholt werden musste, sollte später ein Bild mit tatsächlichem 3D-Effekt entstehen. Levine schlug der Königin daher vor, sich zwischen den Aufnahmen, während die Kamera zurückfuhr, soweit es ging zu entspannen.

Fasziniert von der Ruhe, die sie dabei mit geschlossenen Augen ausstrahlte, beschloss Levine, sie auch in diesen Phasen der Entspannung aufzunehmen, und so gingen aus dieser intensiven Portraitsitzung gleich zwei Bilder hervor: In dem Portrait Equanimity, das die Insel Jersey später als offizielles Geschenk der National Portrait Gallery in London übergab, blickt uns die Königin mit geöffneten Augen unverwandt an, The Lightness of Being hingegen überrascht und besticht durch den Eindruck, dass wir die Queen, diese durch und durch öffentliche Person, in einem Moment intimer, meditativer Stille beobachten. Und mehr noch: In der hier vorliegenden Ausarbeitung des Motivs als Lentikulardruck in Lebensgröße, der die Illusion eines Tiefenraumes entstehen lässt, nimmt 'Her Majesty' eine derart plastische Gestalt an, als stünde sie uns in diesem privaten Moment tatsächlich und leibhaftig gegenüber.