Fragen an Linde Waber

Interview mit der gebürtigen Österreicherin Linde Waber anlässlich unserer Auktion zeitgenössischer Kunst lempertz:projects.

 

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

LW: Meine Mutter ist mit meinen Zeichnungen auf die Akademie am Schillerplatz, Wien gegangen und bekam die Auskunft ich sei sehr begabt. Dann habe ich die Aufnahmeprüfung auf Ihren Wunsch hin und bestanden.

Wie sehr sind Ihre Arbeiten durch Ihre Lehrer bzw. Ihr Umfeld geprägt?

LW: Mein Lehrer war Professor Max Melcher. Zuerst war er Assistent und dann erst Professor. Er hat die Graphikklasse geleitet. Er hatte einen außerordentlich großen Einfluss

auf uns Studenten. Er war eine große Lehrerpersönlichkeit. Außerdem war ich bei Oskar Kokoschka in der Schule des Sehens in Salzburg. Er hat zu mir gesagt: „Madl, Du hast ja was gsehn!“ Ich bekam Hellerbonbons und einen Preis.

Außerdem war ich bei Oskar Kokoschka in der Schule des Sehens in Salzburg.

Wo finden Sie Inspiration?

LW: Inspiration finde ich durch die Landschaft, die mich umgibt, durch die Räume und Menschen, die mich umgeben, durch meinen Umraum und durch meine zahlreichen Reisen. So gehe ich auch in die Ateliers anderer Künstler und zeichne ihren Umraum, Zyklus, Atelierzeichnungen.

Aus welchen Gründen wählen Sie die Technik mit der Sie arbeiten? Sehen Sie für sich bestimmte Vorteile des Medium bzw. wie definieren sich Ihre Arbeitsschritte?

LW: Techniken habe ich die verschiedensten gewählt. Zunächst die Technik des Farbholzschnittes, dann Tuschzeichnungen, später Tuschmalereien. Arbeiten auf Leinwand: Zuerst in Eitempera, seit 2002 mit Sand und Collagen. 

Wie sieht Ihre Ateliersituation aus?

LW: Meine Ateliersituation ist sehr gut. Ich habe ein schönes Atelier in Wien und in Zwettl.

Ich gehe auch in die Ateliers anderer Künstler und zeichne ihren Umraum.

Welche war für Sie die wichtigste Ausstellung 2016?

LW: Meine wichtigsten Ausstellungen waren die Ausstellungen 1974 im Museum für angewandte Kunst, Wien, 1985 im Albertina, Wien, 1997 im Atelier im Augarten, Österreichische Galerie Belvedere, Wien, die Retrospektive 2010 im Leopoldmuseum, Wien und 2015 im Irma Stern Museum, Kapstadt.

Welches war das erste Kunstwerk, dass Sie verkauft haben?

LW: Meine erste Zeichnung, die ich verkauft habe, war eine Kohlezeichnung und die hat Konsul Mautner Markhof gekauft.

Sammeln Sie selber Kunst? Welches war das erste Kunstwerk, dass Sie gekauft haben?

LW: Ja, ich sammle selber Kunst. Ich habe als erstes Kunstwerk die Arbeit Haiku von dem Keramiker Kurt Ohnsorg gekauft.

Stehen Ausstellungen oder Projekte für dieses oder nächstes Jahr an?

LW: Ja, ich stelle am 2. März in der Galerie Wolfrum, Wien aus. Titel schleierhaft. Am 23. März im Rudolfinerspital, Billrothstraße, Wien mit Arbeiten über Friederike Mayröcker und Bodo Hell und im September gibt es eine Ausstellung in der Artothek Krems.

Woran arbeiten Sie im Moment?

LW: Ich arbeite weiter an diversen Zyklen, jeden Tag eine Tageszeichnung, ab und zu Atelierzeichnungen und im Sommer Arbeiten auf Leinwand und noch einiges mehr.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

LW: In zehn Jahren würde ich mich im Grab sehen.

lempertz:projects

Die Werke von Linde Waber werden im Rahmen unserer Auktion lempertz:projects versteigert.

lempertz:projects ist ein neues Auktionsformat; 2017 wird es zum ersten Mal stattfinden und als Sonderauktion unser diesjähriges Auktionsangebot zeitgenössischer Kunst verstärken.