Iwan Konstantinowitsch Aivazovsky

Iwan Konstantinowitsch Aivazovsky wurde am 29. Juli 1817 in der Hafenstadt Feodossija auf der Krim im Russischen Reich geboren. Seine Familie stammte ursprünglich aus Armenien, der Orientalist Gawriil Konstantinowitsch Aivazivsky war sein Bruder. Iwan Konstantinowitsch Aivazovsky erhielt seinen ersten Kunstunterricht von einem Freund der Familie, dem aus Deutschland stammenden Architekten Jacob Koch. Dieser war vom Talent des jungen Künstlers so angetan, dass er ihn bei seiner Versetzung nach Simferopol mit sich nahm und auf eigene Kosten für die weitere Ausbildung sorgte. In Simferopol erregte Iwan Konstantinowitsch Aivazovsky mit seinen frühen Arbeiten die Aufmerksamkeit von Natalja Naryschkina, der Tochter des Grafen Fjodor Wassiljewitsch Rostoptschin, und wurde von ihr an den Hofmaler Salvatore Tonci in Moskau vermittelt. In Moskau traf Aivazovsky den Maler Alexander Olenin, der bei Zar Nikolaus I. für den jungen Künstler die Erlaubnis zum Besuch der Russischen Akademie der Künste erwirkte.

Iwan Konstantinowitsch Aivazovsky studierte an der Akademie bei dem russischen Romantiker Maxim Vorobiev und – auf persönlichen Wunsch des Zaren – bei dem französischen Marinemaler Philippe Tanneur. Das Verhältnis zu Tanneur war nicht frei von Spannungen und wurde unter anderem davon belastet, dass der Lehrer verschiedene Werke des Schülers als seine eigenen ausgab. Freunde und Förderer fand Aivazovsky hingegen in dem Schriftsteller Wassili Schukowski und in dem Historienmaler Alexander Sauerweid, in dessen Haus der junge Maler die Bekanntschaft des Admirals Konstantin Nikolajewitsch machte. Der Offizier interessierte sich sehr für die Arbeit des talentierten Künstlers und lud ihn ein, an militärischen Exkursionen nach Finnland und auf die Krim teilzunehmen. Weitere Reisen nach Deutschland und Italien wurden Aivazovsky durch ein Stipendium des Zaren ermöglicht. Nachdem er in Rom die alten Meister studiert hatte, besuchte Iwan Konstantinowitsch Aivazovsky Paris, wo er an einer Ausstellung des Pariser Salons teilnahm. 1844 beschickte er in Amsterdam seine erste große Einzelausstellung, die ein großer Erfolg wurde.

Iwan Konstantinowitsch Aivazovsky spezialisierte sich immer mehr auf Marineszenen und fand so gerade unter der russischen Admiralität begeisterte Freunde und Förderer. Zu seinem 30. Geburtstag erhielt er den Titel Professor und konnte sich in seiner Heimatstadt Feodossija eine große Villa samt Atelier errichten. Während eines weiteren Paris-Aufenthalts im Winter 1857/58 wurde Kaiserin Eugénie auf Aivazovskys Werke aufmerksam und erwarb zwei seiner Bilder. 1869 nahm er im Auftrag des Zarenhofes an der Eröffnung des Sueskanals teil, um diesen historischen Augenblick in einem monumentalen Gemälde festzuhalten. Für seine Kunst erhielt Iwan Konstantinowitsch Aivazovsky Preise und Auszeichnungen, bereits an der Kaiserlichen Akademie der Künste ehrte man ihn 1835 mit einer Silber- und zum Abschluss seines Studiums 1837 mit einer Goldmedaille und die französische Ehrenlegion nahm ihn im Rang eines Ritters in ihre Reihen auf.

 

Iwan Konstantinowitsch Aivazovsky starb am 2. Mai 1900 in seiner Geburts- und Heimatstadt Feodossija.