Yaacov Agam

Yaacov Agam - Wichtige Impulse durch das Bauhaus und Max Bill

Yaacov Agam wurde am 11. Mai 1928 als Yaacov Gipstein in Rischon LeZion geboren, damals zum Mandatsgebiet Palästina gehörig. Der Sohn eines Rabbiners und Kabbalisten wuchs in einem streng religiösen Elternhaus auf, dass er erst 1949 verließ – ein Jahr nach der Staatsgründung Israels. Bereits in Jerusalem hatte er als Meisterschüler unter dem Bauhaus-Schüler Mordecai Ardon an der Bezalel Academy of Arts and Design studiert, nach seinem Umzug in die Schweiz besuchte er in Zürich die Kunstgewerbeschule, wo der frühere Bauhaus-Lehrer Johannes Itten sein Lehrer war. Das Bauhaus übte über diese Mittler also einen gewissen Einfluss auf die Kunst von Yaacov Agam aus, der gleichzeitig aber auch wichtige Impulse aus den Theorien des Schweizer Architekten Max Bill schöpfte. So fand er bereits früh zu einem Oeuvre, das später als ein Fundament der kinetischen Kunst angesehen werden sollte.

Größe und Zeit als bestimmende Faktoren der Kunst

Yaacov Agam gelangte 1951 nach Paris, wo es ihm zunächst schwerfiel, Fuß zu fassen: Er verfügte nur über ein geringes Einkommen, lebte in ärmlichen Verhältnissen und verstand die Sprache nicht. Als äußerst fruchtbar erwies sich aber die Begegnung mit großen Künstlerpersönlichkeiten wie Marc Chagall und Fernand Léger. Immer stärker begeisterte sich Yaacov Agam für die Größen Zeit und Bewegung und ihr Verhältnis zueinander. Er besuchte die Académie de la Grande Chaumière und konnte schließlich im Jahr 1953 seine erste Einzelausstellung in der Galerie Craven eröffnen. An der ersten internationalen Ausstellung für kinetische Kunst im Jahr 1955 in der Galerie Denise René unter dem Motto Die Bewegung konnte er ebenso teilnehmen wie 1964 an der documenta III in Kassel. Die zunehmende Anerkennung als ein Hauptvertreter der kinetischen Kunst war bereits in vollem Gange, als Yaacov Agam dem rumänisch-französischen Bildhauer Constantin Brâncuşi begegnete. Dieser Kontakt brachte ihm den letzten und entscheidenden Entwicklungsschritt für seine Ausreife.

Die Malerei als Bewegung von Licht und Farben

Yaacov Agam trachtet danach, die Malerei in Bewegung zu bringen, bedient sich für seine kinetischen Experimente verschiedener Medien, die er zu durchdachten Installationen zusammenfügte. Bevorzugt schafft der Künstler große Skulpturen, seine berühmteste ist die Hannukah Menorah, in der sich sein jüdisches Erbe widerspiegelt. Das 9,75 Meter hohe Kunstwerk steht in New York City. Ein häufig verwendeter Werkstoff ist Acryl, an dem Agam die Farb- und Lichtdurchlässigkeit besonders schätzt. Für seine Kunst erhielt Yaacov Agam Preise und Auszeichnungen, so 1963 den Preis für Forschungen in der Kunst auf der Biennale in São Paolo und 1970 den Ersten Preis des Festival Internationale de la peinture in Cagnes-sur-Mer. Die UNESCO würdigte seine pädagogische Arbeit mit Kindern mit der Jan Amos Comenius Medaille.

Yaacov Agam lebt und arbeitet in Tel Aviv.