Paul Rand - Biografie
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Paul Rand wurde am 15. August 1914 in New York als Perutz Rosenbaum geboren. Als Sohn eines streng jüdisch-orthodoxen Elternhauses kam er früh mit dem umfassenden Bilderverbot seiner Religion in Berührung. Er umging es auf seine Weise, indem er die Modelle kopierte, die auf den Werbeanzeigen im Lebensmittelgeschäft seines Vaters zu sehen waren. Sein Vater missbilligte diese Tätigkeit und riet seinem Sohn eindringlich von einer weiteren Beschäftigung mit der Kunst ab, da damit kein Geld zu verdienen sei. Trotzdem durfte Paul Rand das Pratt Institute in Brooklyn besuchen, wiewohl er rückblickend feststellte, dass er dort für seine künstlerische Laufbahn nichts gelernt und sich alle notwendigen Kenntnisse als Autodidakt angeeignet habe. Weit prägender und bedeutender für seine Entwicklung als Designer war die Lektüre europäischer Kunstmagazine, die ihn mit den Ideen von A. M. Cassandre und László Moholy-Nagy vertraut machte. Auch die Teilzeitbeschäftigung als Illustrator in einer Werbeagentur erwies sich für Rand als lehrreich.
Paul Rand orientierte sich an der deutschen Plakatkunst, wie sie Lucian Bernhard entwickelt hatte, und an den Ideen des heute weitgehend in Vergessenheit geratenen, aus Dänemark stammenden Industriedesigners Gustav Jensen. Außerdem entschied er sich dafür, seine jüdische Herkunft zu verschleiern und änderte seinen Namen von Perutz Rosenbaum zu Paul Rand – jenem Namen, der bald zu einem Synonym für modernes Grafikdesign werden sollte. Die Weltwirtschaftskrise war überstanden und mündete in einen Aufschwung, der einen gesteigerten Bedarf an Werbung mit sich brachte: Kaum jemand bediente diesen so schnörkellos und pointiert wie Paul Rand, dessen reduziertes Design sich als unwiderstehlicher Blickfang für Kunden und Auftraggeber entpuppte. Trotz seines kommerziellen Erfolgs wurde Paul Rand nicht von Gewinnstreben angetrieben: Einige durchaus bemerkenswerte Entwürfe veröffentlichte er in der Zeitschrift Direction, nur um der Kunstfreiheit willen. Dessen ungeachtet gehörte Rand schnell zu den Lieblingen der Branche und erhielt Aufträge in großer Zahl.
Paul Rand hielt nichts von der zwanghaften Suche nach Originalität. Man solle nicht dem Besonderen nachjagen, sondern das Ungewöhnliche im Gewöhnlichen suchen, riet er seinen potenziellen Nachfolgern. Dabei hat Rand das Ungewöhnliche so fest im öffentlichen Bewusstsein verankert, dass es längst gewöhnlich scheint: Die bis heute gebräuchlichen Logos von Firmen wie ABC, Enron, IBM, NeXT, UPS und Westinghouse sind im gesellschaftlichen Alltag selbstverständlich geworden und werden kaum als besondere Designkunst wahrgenommen. Corporate Design wurde zur Schlüsseldisziplin in der überaus erfolgreichen Karriere Paul Rands, der gerne darauf hinwies, dass hinter den vermeintlich simplen Entwürfen und einfachen Darstellungen meist lange und oft mühsame schöpferische Prozesse standen. Er könne grundsätzlich jedes Problem lösen – aber eben nicht sofort, sagte der Künstler mit der ihm eigenen Mischung aus Selbstbewusstsein und Bescheidenheit.
Paul Rand starb am 26. November 1996 in Norwalk im US-Bundesstaat Connecticut.
© Kunsthaus Lempertz
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