Frans Snyders

Frans Snyders - Ausbildung bei Pieter Brueghel dem Jüngeren und Hendrik van Balen

Frans Snyders wurde am 11. November 1579 in Antwerpen geboren. Die erste Etappe auf seinem Weg zum hochgehandelten Alten Meister führte ihn zu Pieter Brueghel dem Jüngeren. Bei dem berühmten Höllenbrueghel lernte er die Grundlagen des Malens; später, im Jahr 1593, nahm er noch weiteren Unterricht bei Hendrik van Balen dem Älteren. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war Frans Snyders bereits ein anerkannter Maler; für das Jahr 1602 ist seine Aufnahme in die Antwerpener Lukasgilde belegt. Seine Heimatstadt Antwerpen verließ der Künstler auch während seiner Lehrjahre kaum, lediglich für das Jahr 1608 ist eine Studienreise nach Italien belegt. Die mitunter erhobene Behauptung, Snyders sei während seines Aufenthalts in Italien ein Schüler des Barockmeisters Giovanni Benedetto Castiglione gewesen, beruht auf einem Übermittlungsfehler: Der Italiener wurde erst im Jahr 1616 geboren, während Frans Snyders bereits im Jahr 1609 nach Antwerpen zurückkehrte.

Dramatische Jagdszenen in großem Format begeisterten den Adel

Frans Snyders verließ seine Heimatstadt Antwerpen nur selten; zu einem längeren Aufenthalt in Brüssel veranlasste ihn die Berufung zum Hofmaler durch den österreichischen Erzherzog Albrecht VII. Dieser und König Philipp III. von Spanien erteilten dem Künstler eine Vielzahl von Aufträgen, wobei es sich häufig um Jagdszenen handelte, für die der passionierte Tiermaler Frans Snyders ein beträchtliches Geschick entwickelt hatte. So kam es ihm zu, die prächtigen Jagdschlösser des Adels mit seinen großformatigen Jagdstücken auszugestalten. Mit seiner Vorliebe für dramatische und reich ausgeschmückte Szenen traf er den Geschmack der Fürsten, die seine Werke in ihre privaten Sammlungen einreihten, sodass bis heute ein großer Teil der Werke des Malers nicht öffentlich zugänglich ist. Kleinformatige Bilder malte Frans Snyders nur selten, sie gelten fast ausnahmslos als begehrte Sammlerstücke. Seine Werke dienten auch häufig als Vorlagen für Stiche, unter anderem für Adam von Bartsch.

Die enge Zusammenarbeit mit Rubens führte zu Missverständnissen

Frans Snyders arbeitete häufig mit seinem berühmten Malerkollegen Rubens zusammen. Beide Meister waren der Ansicht, ihr individueller Stil sei ganz unverwechselbar und würde eine falsche Zuordnung ihrer Werke unmöglich machen. Deshalb verzichteten sie meist auf ihre Signatur – und stellten die Forschung der späteren Jahrhunderte damit vor ein großes Problem: Mitunter ist es recht schwierig, die Bilder ihren richtigen Urhebern zuzuschreiben. Erschwert wird dieses Unterfangen zusätzlich durch die zahlreichen Schüler beider Meister, die fleißig die Technik ihrer Lehrer kopierten und eine möglichst große Ähnlichkeit anstrebten. Das geht so weit, dass mitunter sogar die Authentizität eigentlich signierter Bilder in Zweifel gezogen wird: Um das Werk Tote Fische von einem Hund bewacht, das lange Zeit Snyders zugeschrieben wurde, gilt der neueren Forschung inzwischen als Arbeit eines unbekannten Epigonen.

Frans Snyders starb am 19. August 1657 in seiner Geburts- und Heimatstadt Antwerpen. Der Bildhauer Christian Daniel Rauch schuf im 19. Jahrhundert eine Büste des Malers für die Walhalla.