Franz Ackermann

Franz Ackermann - Schüler von Bernhard Blume, Kunstprofessor in Karlsruhe

Franz Ackermann wurde 1963 in Neumarkt-Sankt Veit geboren. Vier Jahre lang besuchte er von 1984 bis 1988 die Akademie der Bildenden Künste in München, ehe er von 1989 bis 1991 in Hamburg bei Bernhard Blume an der Hochschule für Bildende Kunst studierte. Ebenfalls 1991 ermöglichte ihm ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes einen Studienaufenthalt in Hongkong. Die Kunstakademie Karlsruhe berief Franz Ackermann 2001 zum Professor für Malerei.

Die Mental Maps: ein Plan für die Kunst

Während seines Besuchs in Hongkong bekam Franz Ackerman zum ersten Mal einen chinesischen Block im Format 13 x 17 cm in die Hände und skizzierte auf diesem seine Eindrücke von der bunten, lebendigen Metropole. Diese Skizzen sollten zu einem der wichtigsten Hilfsmittel für die Kunst von Franz Ackermann werden. Die sogenannten Mental Maps fertigt er bis heute an, bevorzugt auf dem bewährten kleinen Format, entweder als Aquarell- oder Gouache-Skizzen. Auf ihnen sind Ornamente, kartografische Elemente, abstrakte und gebrochene Formen, Farbspielereien und manchmal sogar beinahe wirklichkeitsgetreue Architekturansichten zu sehen. 15 solcher Bilder entstanden auf seiner Asienreise.

Der eine und die vielen: Kunst in großen Dimensionen

Nicht nur das Kleine, auch das Große beherrscht Franz Ackermann. Für eine Ausstellung in Berlin unter dem Motto »Painting Forever!« verwandelte er 2014 eine ganze Halle in eine farbgewaltige Bildinstallation, für deren Entstehung er eine ganze Schar von Assistenten mit einer Mischung aus spontaner Improvisation und genialischem Plan dirigierte. Störende Elemente wurden mit der für Franz Ackermann typischen Unbeschwertheit und Energie einfach »weggemalt«, mit einer Freude am Risiko und einer Radikalität im Kampf der schrillen Farbtöne, wie sie wohl nur der unerschütterliche Hüne aus Bayern besitzt. Meter für Meter schuf er so seine eigene Welt, die es in dieser besonderen Gestalt nur ein einziges Mal und nur in Berlin zu sehen gab, denn nach dem Ende der Ausstellung wurden die aufgehängten Einzelbilder entfernt und die mühevoll aufgebrachten Wandgemälde übermalt. »Hügel und Zweifel« hatte der Künstler es übrigens benannt, aber so richtig will es Franz Ackermann niemand abnehmen, dass er an seinem Tun zweifelt, viel zu fest und energisch fließen ihm die Formen aus der Hand.

Ein Maler von Welt und Menschenfreund

Für seine wegweisenden Arbeiten erhielt Franz Ackermann Preise und Auszeichnungen, darunter die Nominierung für den begehrten Hugo Boss Prize 2004 und den »mfi Preis Kunst am Bau 2005« für die Gestaltung einer Wand im Münchner U-Bahnhof Georg Brauchle-Ring mit dem Titel Die große Reise. Zu einer großen Reise ist inzwischen auch das Leben des Künstlers geworden: Franz Ackermann reist rund um die Welt, ist ständig auf Achse, eilt von Ausstellung zu Ausstellung und gewinnt mit kaum zu fassender Leichtigkeit die Herzen der Menschen mit seiner unprätentiösen Art und seiner Kunst aus Formen und Farben. Gesellig und charmant war der Künstler schon in seiner Hamburger Zeit, als er in einem Pulk von Anhängern an den Theken der Reeperbahn lehnte und seine Kunsttheorien dozierte. Natürlich bunt, natürlich unterhaltsam, natürlich bayrisch. Fußball spielt Ackermann übrigens noch immer – aber nur noch mit seinen alten Schulfreunden.