Alexander Archipenko

Der ukrainisch-amerikanische Künstler Alexander Archipenko gehört zu den bedeutendsten avantgardistischen Bildhauern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nach einem Studium in Kiew und Moskau wirkt Archipenko ab 1908 an verschiedenen Stationen in Europa: In Paris, wo er mit der französischen Avantgarde in Berührung kommt, ist er zeitweiliges Mitglied der „Section d´Or“, in Deutschland stellt er in der Berliner Galerie „Der Sturm“ sowie im Folkwang-Museum aus. Im Jahr 1923 emigriert er schließlich in die USA, wo er die in Europa begonnene kunstpädagogische Tätigkeit fortsetzt. Er gründet Kunstschulen in New York und Los Angeles und lehrt am New Bauhaus in Chicago. Archipenkos bildhauerisches Werk umfasst Elemente zum einen des Kubismus, dessen abstrakte Geometrisierung er in die Plastik überträgt und ab 1912 in seiner „Skulpto-Malerei“ verarbeitet, zum anderen des Konstruktivismus, auf den er sich in seiner „Archipentura“ ab 1924 bezieht und darin die Grenzen zwischen Malerei und Skulptur auslotet. Ab 1946 erkundet der Künstler in beleuchteten Plastiken aus Plexiglas den Umgang mit Licht. Abstraktion und Stilisierung, die Spannung von Form und Raum, Statik und Dynamik prägen Archipenkos vielgestaltige Arbeit, die zu den innovativsten Formulierungen der avantgardistischen Plastik zählt.