Cornelis de Baellieur d. Ä.

Cornelis de Baellieur - Ausbildung in Antwerpen, Mitglied und Meister der Lukasgilde

Cornelis de Baellieur wurde am 5. Februar 1607 in Antwerpen geboren. Wenig ist bekannt über den flämischen Maler, der nach dem Zeugnis der Antwerpener Liggeren aus dem Jahr 1617 seine Lehrzeit bei Anton Lisaert verbracht haben soll. Der Lehrer bleibt noch stärker im Dunkeln als der Schüler, keine seiner Bilder sind überliefert, sodass sich kaum einschätzen lässt, inwieweit Lisaert den Stil von Cornelis de Baellieur geprägt hat. Dessen künstlerische Begabung muss früh den Beifall seiner Zunftgenossen erregt haben, denn bereits neun Jahre später ist er als Mitglied der Lukasgilde bezeugt, der er später sogar als Dekan vorstand. In enger Verbindung stand er zu Frans Francken dem Jüngeren, dem berühmtesten Mitglied der geachteten Malerfamilie Francken. Wahrscheinlich arbeitete de Baellieur auch in Franckens Werkstatt mit, wo er die Bilder des älteren Meisters mit seiner sorgfältigen Staffage bereicherte. Auf das Malen kleiner Figuren hatte sich Cornelis de Baellieur mit großem Erfolg spezialisiert, auch für Hans Jordaens den Jüngeren soll er solche Dienste geleistet haben.

Deutliche Prägung durch Frans Francken den Jüngeren

Cornelis de Baellieur zeigte in seinem Werk einen deutlichen Einfluss seines Freundes und Förderers Frans Francken des Jüngeren. Insbesondere die häufigen künstlerischen Interpretationen biblischer Motive, wie beispielsweise das auf Kupfer gemalte Ölbild Christus und die Ehebrecherin, heute in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden zu besichtigen, lassen das Vorbild Franckens erkennen. Weil de Baellieur nicht jedes seiner Werke signierte, schon gar nicht seine häufige unterstützende Arbeit für Frans Francken den Jüngeren und andere Künstler, fällt auch kundigen Experten die eindeutige Zuordnung vieler Bilder schwer. Dabei ist der persönliche Stil Cornelis de Baellieurs relativ einfach zu identifizieren: Charakteristisch für das Werk des Antwerpener Meisters sind einerseits etwas grell anmutende Farben, stereotype Figuren mit Puppengesichtern, leicht hervorstehenden Augen und abfallenden Schultern, andererseits aber auch die auffällige Sorgfalt, mit der Cornelis de Baellieur seine Arbeit ausführte.

Ein respektierter Maler seiner Zeit, heute noch gefragt

Cornelis de Baellieur galt zu seiner Zeit sicher als anerkannter Künstler, was sein gutes Verhältnis zu einem gefeierten Meister wie Frans Francken dem Jüngeren sowie seine spätere Wahl zum Dekan der Lukasgilde belegen. Wie seine Zeitgenossen die Kunst des flämischen Malers letztlich wirklich einschätzten, kann aufgrund fehlenden Quellenmaterials nicht verlässlich beurteilt werden. Bis heute erfreut sich das Werk von Cornelis de Baellieur jedoch einer gewissen Beliebtheit, was sich bei den immer wieder stattfindenden Auktionen durch Preise in bisweilen sechsstelliger Höhe äußert.

Cornelis de Baellieur starb am 26. Juli 1671 in seiner Geburts- und Heimatstadt Antwerpen. Er hinterließ einen Sohn mit gleichem Namen, der in die Fußstapfen seines Vaters trat und sich ebenfalls mit einigem Erfolg als Maler betätigte – allerdings ist von dessen Werk nichts erhalten. Von einer Schwester namens Susanna ist überliefert, dass sie als Vergolderin tätig war.