Jakob Becker

Jakob Becker studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie

Jakob Becker wurde am 15. März 1810 in Dittelsheim bei Worms geboren. Der Sohn eines Gastwirts zeigte früh seine künstlerische Veranlagung und wurde bei dem heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Maler Carl Nikolaus Jung in die Lehre gegeben. Im Alter von 16 Jahren zog Jakob Becker nach Frankfurt, wo er am Städelschen Kunstinstitut hospitierte. Zur gleichen Zeit war er auch in der Vogelschen Kunstanstalt als Lithograf tätig. Dort lernte er den Landschaftsmaler Jakob Fürchtegott Dielmann (1809–1885), den späteren Begründer der Kronberger Malerkolonie, kennen und schloss Freundschaft mit ihm. An der Seite seines Namensvetters unternahm Jakob Becker eine Reise den Rhein entlang, um im Auftrag der Vogelschen Kunstanstalt Panoramen des Flusslaufs von Mainz bis Köln zu erstellen. Ein weiterer Auftrag der Lithografischen Anstalt führte ihn 1833 nach Düsseldorf: Er sollte das Gemälde Die Chorknaben von Theodor Hildebrandt (1804–1874) auf Stein zeichnen. Jakob Becker blieb in Düsseldorf und studierte von 1833 bis 1841 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Johann Wilhelm Schirmer (1807–1863) und Wilhelm von Schadow (1788–1862).

Als Professor für Genre- und Landschaftsmalerei in Frankfurt

Jakob Becker fand in Düsseldorf nicht nur endgültig zur Malerei, sondern auch sein privates Glück an der Seite von Wally Müller, der Schwester des mit ihm befreundeten Arztes und Dichter Wolfgang Müller von Königswinter (1816–1873), die er 1838 heiratete. Gemeinsam mit seiner Frau unternahm der Maler eine vierwöchige Reise nach Frankfurt, wobei das junge Paar Aufenthalt in Köln, Koblenz und Worms nahm. Nach Abschluss seines Studiums im Jahr 1841 erreichte Jakob Becker erneut der Ruf aus Frankfurt, wo er als Lehrer am Städelschen Kunstinstitut wirkte und 1842 zum Professor für Genre- und Landschaftsmalerei ernannt wurde. Während dieser Zeit unterrichtete Becker eine ganze Reihe namhafter Künstler, darunter Wilhelm Amandus Beer (1837–1907) und Anton Burger (1824–1905), die sich später der von Jakob Beckers Freund Jakob Fürchtegott Dielmann mitbegründeten Kronberger Malerkolonie anschlossen, der Tier- und Jagdmaler Johannes Deiker (1822–1895), die Maler Heinrich Hasselhorst (1825–1904) und Paul Weber (1823–1916) sowie Heinrich Winter (1843–1911). In Frankfurt schloss sich der Künstler auch den Freimaurern an.

Der Künstler war Romantiker, Erzähler und Porträtist

Jakob Becker begann seine malerische Laufbahn mit romantischen Motiven, so verarbeitete er 1834 eine Ballade von Ludwig Uhland (1787–1862) zu seinem Bild Der Reiter und sein Liebchen. Später wandte sich der Künstler unter dem Einfluss seiner Malerfreunde Adolph Schroedter (1805–1875) und Rudolf Jordan (1810–1887) der erzählenden Malerei zu. Becker betätigte sich auch als Porträtmaler, zu den von ihm Porträtierten gehört der früh verstorbene Komponist Norbert Burgmüller (1810–1836), dessen Andenken durch Robert Schumann (1810–1856) gewürdigt wurde.

Jakob Becker starb am 22. Dezember 1872 in Frankfurt am Main. In seinem Geburtsort Dittelsheim trägt heute eine Straße den Namen des Malers.