Richard Bloos

Richard Bloos wurde am 9. Oktober 1878 in Brühl geboren. Wie sein jüngerer Bruder Willi Bloos studierte er Malerei an der Düsseldorfer Kunstakademie. Dort erhielt er Unterricht von dem Maler und Lithograf Willy Spatz, dem Radierer, Kupferstecher und Maler Carl Ernst Forberg und dem Historienmaler Johann Peter Theodor Janssen, der von 1898 bis 1908 als Direktor der Kunstakademie fungierte. Richard Bloos ging im Anschluss an seine Studienzeit in Düsseldorf nach Paris, wo er acht Jahre lang blieb und während seines regen Umgangs mit den Künstlerkreisen im Café du Dôme und am Montmartre die Malweise des französischen Impressionismus tief verinnerlichte. Er stellte im »Salon des Indépendants« und im »Salon d'Automne« aus, zeigte dort seine Porträts und figurative Darstellungen. Später präsentierte er im »Salon de la Sociéte Nationale des Beaux-Arts« Genre- und Landschaftsbilder. Zunehmend waren es Stadtszenen, die Richard Bloos' künstlerisches Interesse in Anspruch nahmen, Menschen in Parks, auf Alleen und Marktplätzen.

Richard Bloos kehrte 1914 nach Düsseldorf zurück, wo er sich nach dem Ersten Weltkrieg als freischaffender Künstler verdingte; auch war er – wie sein Bruder Willi Bloos – Mitglied im Düsseldorfer Künstlerverein Malkasten. Große Anerkennung errang er auf dem Gebiet der Radierung, dem er sich während seiner Pariser Jahre zugewandt hatte und die er dazu nutzte, eine humorvolle und satirische Gesellschaftskritik anzubringen. Als Maler entwickelte er wie seine Zeitgenossen Willy Lucas und Max Stern eine besondere Neigung zur Freilichtmalerei. In Paris hatte er seine Vorliebe für belebte Stadtszenen entdeckt, die er auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland beibehielt. Nachdem sein Wohnhaus während des Zweiten Weltkriegs zerstört worden war, zog Richard Bloos mit seiner Frau Gisela, die selbst als Miniaturmalerin tätig war, nach Gerolstein. Der Eifel war er von Kindesbeinen an eng verbunden, weil dort der Kreisbaumeister Josef Krahe, ein enger Freund der Familie, lebte.

Richard Bloos musste während der entbehrungsreichen Kriegsjahre weitgehend darauf verzichten, seiner Berufung in gewohntem Umfang zu folgen. Es fehlten ihm die erforderlichen Materialien, so dass er auf die Ölmalerei verzichten musste und sich auf das Aquarellieren verlegte, wofür er in der Eifellandschaft viele Motive fand: Seine Aquarelle von Mühlen, Häusern und Burgen erfreuen sich bis heute einer großen Beliebtheit. Außerdem entdeckte er bei seinen Streifzügen versteinerte Seelilien, die in den Kalkschichten der Gerolsteiner Region häufig zu finden sind. Bloos wählte sie als ein bevorzugtes neues Motiv, sammelte sie, fertigte Skizzen und Aquarelle von ihnen an. In der viel gesehenen ZDF-Sendung »Bares für Rares« war Richard Bloos mit einem Gemälde vertreten, das viel Lob vonseiten der Experten empfing und schließlich für 1600 Euro verkauft wurde.

 

Richard Bloos starb am 12. Mai 1957 in Düsseldorf. Sein Grab befindet sich auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof.