Arnold Böcklin

Arnold Böcklin - Studium in Düsseldorf, viele Reisen und Italien als Zuflucht

Arnold Böcklin wurde am 18. Oktober 1827 in Basel geboren. Als Sohn eines Geschäftsmanns und einer Mutter aus wohlsituiertem Haus verbrachte er eine sorgenfreie Kindheit und konnte sich früh für eine Laufbahn als Künstler entscheiden. Er verließ das Gymnasium vorzeitig und wechselte an die Düsseldorfer Kunstakademie. Dort studierte er von 1845 bis 1847 bei den anerkannten Malern und Professoren Theodor Hildebrandt, Rudolf Wiegmann und Johann Wilhelm Schirmer. Mit seinem Landsmann Rudolf Koller besuchte Arnold Böcklin Belgien, wo er sich dem Werk von Peter Paul Rubens widmete, das tiefen Eindruck auf ihn machte. Im Jahr 1848 unternahm Böcklin eine weitere kurze Studienreise nach Paris und sah sich dort mit den blutigen Unruhen der Februar- und Junirevolution konfrontiert. Von diesen Erlebnissen traumatisiert, folgte der sensible Künstler der Empfehlung seines Mentors Jacob Burckhardt und übersiedelte für annähernd sieben Jahre in das lichte, sonnendurchflutete Italien, das ihm ein Leben lang als besonderer Zufluchtsort diente. Gänzlich zur Ruhe kam Arnold Böcklin aber nie, immer wieder zog es ihn auf Reisen.

Wirtschaftliche Schwierigkeiten, später kommerzieller Erfolg

Arnold Böcklin verdiente sich seine ersten künstlerischen Meriten im Atelier des Basler Künstlers Johann Gottfried Steffan als Landschaftsmaler. Während seiner Zeit in Rom empfing er viele wichtige Impulse von Franz-Dreber und Gaspard Dughet. Außerdem lernte er Anselm Feuerbach kennen, der ihn bei dem Konsul und Kunstmäzen Karl Wedekind einführte. Für Wedekinds Villa gestaltete Böcklin den Speisesaal. Als weiterer Förderer erwies sich in den Folgejahren Adolf Friedrich von Schack, der Böcklin eine Professorenstelle an der Kunstschule in Weimar vermittelte. Das bedeutete für Arnold Böcklin, der seit 1853 mit seinem Modell Angela Pascucci verheiratet war und für eine wachsende Zahl Kinder zu sorgen hatte, endlich die ersehnte finanzielle Besserung. Trotzdem blieb die wirtschaftliche Lage angespannt, und allen zaghaften Anfangserfolgen zum Trotz litt die Familie Böcklin noch lange Zeit unter finanzieller Not. Erst in den 1890er Jahren erfuhr der Künstler eine umfassende Anerkennung, und plötzlich wurden für Werke von Arnold Böcklin Preise in immenser Höhe bezahlt. Aufgrund zunehmender Gebrechen konnte der Maler die anschwellende Nachfrage allerdings nur noch mithilfe seines Sohnes erfüllen.

Der Tod war treibende Kraft in Kunst und Leben Arnold Böcklins

Arnold Böcklin schuf sein wohl berühmtestes Bild, Die Toteninsel, in gleich fünffacher Ausfertigung. Die düstere Darstellung einer zypressenbestandenen Insel verdankt ihren Namen dem Kunsthändler Fritz Gurlitt und weist eine starke autobiografische Prägung auf. Das Todesmotiv zieht sich durch Leben und Werk des Künstlers, der acht seiner vierzehn Kinder verlor und selbst mit schwerer Krankheit zu kämpfen hatte. Das Bild entstand in der Florentiner Werkstatt von Wladimir von Swertschkoff, wo Böcklin sich häufig aufhielt. Als Künstler lebte er nicht in der wirklichen Welt, brach vielmehr mit dem vorherrschenden Realismus und nahm seine Zuflucht im Mythos, aus dessen Bildern er seine symbolgewaltigen Bildnisse schuf.

Arnold Böcklin starb am 16. Januar 1901 in San Domenico bei Fiesole in Florenz. Sein Tod löste große Trauer in Deutschland, Italien, Österreich und in der Schweiz aus. Die Jugendstil-Schriftart Böcklin wurde von ihrem Schöpfer Otto Weisert zu Ehren des Künstlers so benannt.