Katharina Bosse

Katharina Bosse wurde 1968 in Turku, Finnland, geboren, verbrachte ihre Kindheit aber zunächst in Kanada, der Heimat ihrer Mutter, und seit ihrem 5. Lebensjahr in Kirchzarten im Breisgau. Bereits im Alter von 18 Jahren fasste sie den Entschluss, Fotografin zu werden. Nach dem Abitur zog sie nach Essen, wo sie ein Praktikum bei einer journalistischen Agentur absolvierte. 1994 erwarb Katharina Bosse ihr Diplom im Fachbereich Gestaltung mit dem Schwerpunkt Fotografie und Film an der Fachhochschule Bielefeld; im Anschluss wohnte sie für wenige Jahre in Köln und arbeitete an verschiedenen künstlerischen Projekten, darunter auch Auftragsarbeiten für diverse Magazine. 1997 zog Katharina Bosse nach New York, wo sie bis 2007 lebte und mit der Teilnahme an internationalen Ausstellungen ihr Profil als Künstlerin schärfen konnte. Ihre Bilder erschienen in dieser Zeit in zahlreichen renommierten Publikationen, unter anderem im New York Times Magazine, im Spiegel, in der Geo und in der Wired.

Katharina Bosse galt bereits im Alter von 30 Jahren als international anerkannte Fotografin, ein Erfolg, den sie selbst auf die konsequente Unbedingtheit zurückführte, mit der sie ihren Lebens- und Berufstraum verfolgte. Alle Bereiche ihres Lebens sind mit der Fotografie verbunden, auch ihre vergleichsweise späte Mutterschaft mit 35 Jahren, die sie in der vielbeachteten Werkserie A Portrait of the Artist as a Young Mother verarbeitete und für die sie sich selbst nackt mit ihren Kindern fotografierte. Mit dieser Arbeit wollte Katharina Bosse die Grenzen durchbrechen, die nach ihrem Verständnis Frauen und Müttern gesetzt sind. Identität, insbesondere die weibliche, spielt eine große Rolle in ihrem künstlerischen Schaffen. Neben ihrer Arbeit als Fotografin engagiert sie sich auch in dem feministischen Fotografinnen-Kollektiv Female Photographers Org, das sich um die weibliche Repräsentation in Gesellschaft und Medien bemüht.

Katharina Bosse hat zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland bespielt. Ihre Werke sind heute in prestigeträchtigen Sammlungen wie der des Museum of Fine Arts, Houston, des Centre Pompidou in Paris und des Museum of Modern Art in New York zu sehen. Für ihr fotografisches Werk erhielt Katharina Bosse Preise und Auszeichnungen, unter anderem gewann sie 1989 den 2. Preis des Fotowettbewerbs der Zeit für Nachwuchsjournalismus, 1993 den Reinhart Wolf Preis und 1997 den Agfa Internationalen Preis für Jungen Fotojournalismus; außerdem wurden ihr mehrere Stipendien zugesprochen. Im Jahr 2010 erreichte sie die Endrunde des Gabriele Münter Preises. Seit 2003 lehrt sie als Professorin an der Fachhochschule Bielefeld Gestaltung im Gebiet Künstlerische Fotografie.

 

Katharina Bosse lebt und arbeitet in ihrer Wahlheimat Bielefeld.