Edouard Brandon - Biografie
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Edouard Brandon wurde am 3. Juli 1831 als Jacques Émile Édouard Brandon geboren – wahrscheinlich in Paris, wo sein Vater Elie Péreira-Brandon als wohlhabender Geschäftsmann lebte; einigen Quellen zufolge betätigte er sich als Kunsthändler. Edouard Brandon trat am 5. April 1849 in die École des Beaux-Arts in Paris ein, um Kunst zu studieren. Zu seinen Lehrern gehörten Jean-Baptiste Corot, Antoine Alphonse Montfort und Françoise-Édouard Picot. Mit dem großen Porträt- und Landschaftsmaler Corot verband Brandon eine lebenslange enge Freundschaft und beide pflegten einen regen brieflichen Austausch. Im Jahr 1856 ging Brandon nach Rom, wo er bis 1863 lebte. Während seines Aufenthalts in Italien lernte er Edgar Degas kennen. Beide Künstler begegneten sich mit hoher Wertschätzung und sammelten in späteren Jahren jeweils die Werke des anderen. Drei der Bilder, die Degas auf der berühmten ersten Impressionismus-Ausstellung 1874 in Paris präsentierte stammten aus dem Besitz seines Freundes Brandon. Andere bedeutende Maler, mit denen Brandon zusammenarbeitete und auch befreundet war, waren der irische Künstler Nathaniel Hone der Jüngere sowie die Franzosen Henri Rouart und William-Adolphe Bouguereau.
Edouard Brandon zeigte schon zu Beginn seiner Karriere ein starkes Interesse an religiösen Themen. Zunächst waren es christliche Motive, die sein Schaffen bestimmten – so gestaltete er in Italien einen Raum der Kirche Santa Brigida auf der Piazza Farnese in Rom. Wieder in Paris beschäftigte ihn vor allem das kulturelle Erbe seiner Familie, die von sephardischen Juden abstammte. Die christlichen Motive wichen jüdischen Themen, die Edouard Brandon mit großem Ernst und funkelnder Inspiration umsetzte. Mit dieser Ausrichtung gelang Brandon ein Oeuvre, das in der Kunstgeschichte einen besonderen Platz einnimmt.
Edouard Brandon malte zahlreiche Themen aus der Welt der sephardischen Juden, aber kein Motiv zog ihn so sehr in den Bann wie die Synagoge. Das griechische Wort synagogä bedeutet "Versammlung" und bezeichnet meist das Gebäude, in dem sich die jüdische Gemeinschaft zum Gottesdienst "versammelte". Die Synagoge besaß für die Juden in der Diaspora eine enorme Bedeutung, bot sie doch ein Stück von Verheißenem Land und Salomonischem Tempel in der Fremde. Hier wurde die Thora verlesen, hier blieb die jüdische Identität lebendig. Weil es für den Bau einer Synagoge keine verbindlichen Vorschriften gab, wichen die einzelnen Anlagen in ihrem äußeren und inneren Erscheinungsbild teils deutlich voneinander ab und spiegelten mitunter die Besonderheiten ihres jeweiligen Umfelds wider. In Amsterdam fand Edouard Brandon die Portugiesische Synagoge, die im 17. Jahrhundert im Auftrag einer jüdischen Gemeinde portugiesisch-spanischer Abstammung entstanden war. Der auch unter dem Namen Esnoga bekannte Prachtbau inspirierte den Künstler zu einem großformatigen Gemälde, das die Lesung des Gesetzes vor der versammelten Gemeinde in dem lichtdurchfluteten Hauptraum zeigt. Es ist nur eines von vielen, die der Künstler zu diesem Thema schuf.
Edouard Brandon starb am 20. Mai 1897 in Paris.
© Kunsthaus Lempertz
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