Georg Burmester

Georg Burmester wurde am 4. Dezember 1864 in Barmen (Wuppertal) geboren. Der Sohn des Realschuldirektors Adolf Burmester und dessen Ehefrau Charlotte Henriette Marie Ritter wuchs in einer kultivierten Umgebung auf und zeigte früh eine Neigung zur bildenden Kunst. Von 1881 bis 1883 besuchte er die Düsseldorfer Kunstakademie und studierte bei Hugo Crola (1841–1910) und Heinrich Lauenstein (1835–1910). Im Anschluss zog er nach Karlsruhe und setzte sein Studium an der dortigen Kunstakademie bis 1889 bei Gustav Schönleber (1851–1917) fort. Noch während seiner Studentenzeit unternahm Georg Burmester 1886 eine Reise nach Italien, um neue Eindrücke zu sammeln. Nachdem er in den Jahren 1887/88 seinen Militärdienst abgeleistet hatte, übersiedelte Georg Burmester 1889 nach Kiel, wo er wieder mit seinem Studienfreund Ernst Eitner (1867–1955), den er während seiner Zeit an der Karlsruher Akademie kennengelernt hatte, zusammentraf. Beide Künstler verband ein ähnliches Verständnis der Malerei und eine lebenslange Freundschaft.

Georg Burmester hielt sich mit seinem Künstlerfreund 1889 in dem Fischerdorf Gothmund auf, wo Eitner zwei Zeichnungen von Burmester anfertigte, die in seinem Gothmunder Skizzenbuch erhalten geblieben sind. Zwei weitere Zeichnungen Eitners sind möglicherweise späteren Ursprungs, Burmesters eigene Arbeiten aus dieser Zeit gelten als verschollen. Im Jahr 1895 heiratete Georg Burmester die Senatorentochter Anne Nitzsch, mit der er später zwei Kinder bekam, und zog mit seiner jungen Frau nach Heikendorf-Möltenort, wo er sich zu einem wichtigen Mitglied der dort ansässigen Künstlerkolonie entwickelte. Häufig empfing er Besuche seines Freundes Eitner, pflegte aber auch Freundschaften und Kontakte zu anderen Künstlern und unternahm weitere Studienreisen nach Norwegen und Dänemark. In den Jahren 1907/08 führte ihn ein Stipendium der Villa Romana in Florenz erneut nach Italien.

Georg Burmester bemühte sich sehr darum, der Kunstszene in seiner Heimat neue Impulse zu geben und den künstlerischen Nachwuchs zu fördern. 1894 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Schleswig-Holsteinischen Kunstgenossenschaft, deren Vorsitz er später übernahm. Gemeinsam mit Fritz Stoltenberg (1855–1921) gründete Burmester im Jahr 1905 eine Akademische Mal- und Zeichenschule in Kiel, die großen Zuspruch fand und bis 1922 bestand. Auf Vermittlung von Hans Olde (1855–1917) kam Burmester 1912 als Dozent an die Kunstakademie in Kassel; 1917 wurde er Professor der Landschaftsklasse. Der norddeutsche Maler und Lithograf Heinrich Blunck (1891–1963), der ebenfalls der Künstlerkolonie Heikendorf angehörte, war ein Meisterschüler von Georg Burmester, zwei weitere bekannter Schüler in dieser Zeit waren Sepp Vees (1908–1989) und Hans-Werner Matern (1906–1996). 1930 kehrte Burmester nach Möltenort zurück, wo er die letzten Jahre seines Lebens verbrachte.

 

Georg Burmester starb am 30. Juni 1936 in Möltenort (Heikendorf) bei Kiel.