Alexander Calder

Alexander Calder - Sohn einer Bildhauerfamilie, erste künstlerische Gehversuche als Maler

Alexander Calder wurde am 22. Juli 1898 in Lawnton, Pennsylvania geboren. Als Sprössling einer bedeutenden Bildhauerfamilie schien sein künstlerischer Weg schon vorgezeichnet: Sein Vater Alexander Stirling Calder und sein Großvater Alexander Milne Calder hatten einst eine 250 Figuren umfassende Skulpturengruppe für die Philadelphia City Hall geschaffen. Trotz dieser familiären Vorbelastung begann Alexander Calder seine Künstlerkarriere vorwiegend als Autodidakt. Während er verschiedene Gelegenheits- und Hilfsarbeiten verrichtete, unter anderem zeitweilig als Schiffsheizer arbeitete, malte er in seiner Freizeit Landschaften. Von 1915 bis 1919 studierte er Ingenieurwesen am Stevens Institute of Technology in Hoboken, New Jersey, ehe er nach New York ging, um dort an der Art Students League Mal- und Zeichenkurse zu besuchen. Noch während dieser Lehrzeit konnte er sich bei der vielgelesenen Zeitschrift The National Police Gazette als Zeichner verdingen. 1926 reiste Alexander Calder nach Paris, wo er sich als Bildhauer versuchte und eine frühe Holzskulptur schuf.

Ein Zirkus voller Drahtakrobaten und die Geburt der Mobiles

Alexander Calder teilte sich in Paris zeitweise ein Atelier mit Arno Breker. Hier konstruierte er sein erstes bewegliches Spielzeug, seine ersten beweglichen Konstruktionen aus Draht und Korken und schließlich seinen berühmten Zirkus. Bei Letzterem handelte es sich um eine ganze Manege voller Drahtakrobaten und Tiere, mit denen der Künstler ausgeklügelte Aufführungen für seinen Freundeskreis inszenierte. Der Zirkus stellte für Alexander Calder über seine gesamte künstlerische Laufbahn hinweg das wichtigste Sujet dar, das er immer wieder in unzähligen Varianten behandelte. Die schillernde Welt der Artisten und Schausteller faszinierte den Künstler, der schon vor seinen berühmten Drahtplastiken zahlreiche Zeichnungen zu diesem Thema geschaffen hatte. Während seiner Zeit in Paris besuchte er die Académie de la Grande Chaumière und machte die Bekanntschaft so bedeutender zeitgenössischer Künstler wie Fernand Léger und Piet Mondrian. Letzterer inspirierte Alexander Calder zur Konstruktion seiner ersten Mobiles, mit denen es ihm scheinbar gelang, die Gesetze der Schwerkraft zu überwinden. 1932 wurde er Mitglied der Künstlergruppe Abstraction-Création, die seine Hinwendung zur Abstraktion bestärkte.

International gefeierter Meister der kinetischen Kunst

Alexander Calder kehrte 1933 in die USA zurück, wo er weitere Mobiles für die Außennutzung konzipierte und dazu mit ersten abstrakten Großskulpturen in Erscheinung trat. Die Arbeit von Marcel Duchamps inspirierte Calder zu seinen intensiven Bemühungen um eine Verbindung von Abstraktion und Bewegung. Auch den Namen Mobiles für seine beweglichen, freischwebenden Drahtplastiken verdankte Calder dem französisch-amerikanischen Objektkünstler. Seine unbeweglichen Objekte wurden von Hans Arp im Gegenzug Stabiles getauft. Die dabei gezeigte spielerische Leichtigkeit wurde charakteristisch für Alexander Calders vielfach ausgezeichnetes Werk, das er unter anderem dreimal auf der Documenta in Kassel präsentierte. Calder schuf neben seinen kinetischen und bildhauerischen Arbeiten Bühnenbilder und Buchillustrationen. Mit dem spanisch-katalanischen Maler Joan Miró verband ihn eine lebenslange Freundschaft. 1975 gestaltete er das erste BMW Art Car, einen individuell lackierten Rennwagen, der auf eine Anregung des französischen Rennfahrers und Kunstliebhabers Hervé Poulain zurückging.

Alexander Calder starb am 11. November 1976 in New York.