Alan Charlton ist einer der radikalsten Künstler seiner Epoche
Alan Charlton, geboren 1948 in Sheffield, England, besuchte in seinem Heimatort von 1965 bis 1966 die Sheffield School of Art, im Anschluss bis 1969 die Camberwell School of Arts der University of the Arts London (Universität der Künste London) und zu guter Letzt bis 1972 die Royal Academy Schools der Royal Academy of Arts. Alan Charlton entwickelte sich bald zu einem der radikalsten Maler seiner Generation, indem er ausschließlich auf die Farbe Grau zurückgreift. Bereits 1967 beschloss er sein Studium an der Royal Academy of Arts mit einer grauen monochromen Leinwand und stellte sich auf diese Weise bewusst gegen die akademische Lehre seiner Hochschule. Dieses mutige und radikale Bekenntnis zu der Farbe Grau behielt Alan Charlton für sein gesamtes Schaffen bei: Alle seine Bilder sind in Variationen von Grau gehalten. Mit dieser konsequenten Ausrichtung wurde er zu einem Vorbild und zu einer Inspiration für viele zeitgenössische Künstler.
Grau als Farbe oder Nicht-Farbe mit besonderen Eigenschaften
Alan Charlton war nach eigenem Bekunden selbst überrascht, welche besonderen Eigenschaften die Farbe Grau ihm für seine künstlerische Arbeit bot. In der bewussten Reduktion des von Charlton auf die Spitze getriebenen Konzeptminimalismus steckt eine komplexe Herleitung, die den Beziehungen zwischen der Malerei und ihrem Trägermedium sowie dem Bild selbst, dem umgebendem Raum und dem Betrachter auf den Grund geht. Dabei gelingt dem Künstler eine erstaunlich breite Palette an Formen und Formaten, die er oft als Gruppen miteinander verbundener Elemente konzipiert, wobei das Rechteck häufig als Ausgangsform dient. Die Bilder des englischen Ausnahmekünstlers sind nie auf sich selbst beschränkt, sondern greifen immer um sich und verweisen auch auf das, was außerhalb ihrer Grenzen ist. Seine breite Vielfalt an Grautönen kreiert Alan Charlton selbst durch das geschickte Mischen verschiedener Spektralfarben, das ihm eine nuancenreiche Bandbreite von hellem Weißgrau bis hin zu dunklem Schwarzgrau beschert.
Nur ein Künstler, der graue Bilder malt
Alan Charlton bezeichnet sich selbst in lakonischem Understatement als Künstler, der graue Bilder malt. Dabei ist er ein disziplinierter und akribischer Arbeiter: Von Montag bis Freitag steht er jeden Tag von 9 bis 17 Uhr in seinem Atelier vor der Leinwand und malt. Alan Charlton hat im Lauf seiner Karriere zahlreiche internationale Ausstellungen bespielt und ganze Stockwerke mit grauen Gemälden gefüllt. Das Spiel mit den Dimensionen, die präzise Bemessung der Form, die kluge Komposition, die darauf ausgelegt ist, die menschliche Wahrnehmung von Entfernung und Größenverhältnis zu untergraben, kennzeichnet das Werk Alan Charltons und sorgt dafür, dass seine Bilder trotz aller Grautöne niemals langweilig oder eintönig werden. Der Künstler folgt keinem linearen System, sondern gestaltet seine Malerei auf Grundlage individueller Entscheidungen, die keine starren Vorberechnungen erlauben.
Alan Charlton ist mit seiner Künstlerkollegin Lesley Foxcroft verheiratet und lebt und arbeitet in Hatfield bei London.
Alan Charlton - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: