Abraham van Diepenbeeck

Abraham van Diepenbeeck wurde am 9. Mai 1596 in 's-Hertogenbosch (deutsch Herzogenbusch, im allgemeinen Sprachgebrauch meist Den Bosch) geboren. Der Sohn des Glasmalers Jan van Diepenbeeck erlernte bei seinem Vater das Kunsthandwerk der Glasmalerei und war zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn auch vor allem als solcher tätig. Anfang der 1620er Jahre übersiedelte er nach Antwerpen, wo er 1622/23 Aufnahme in der örtlichen Lukasgilde fand. Die Werke dieser frühen Jahre, in denen Abraham van Diepenbeeck vorwiegend als Glasmaler arbeitete, sind nur bruchstückhaft erhalten, darunter Szenen aus dem Leben Christi und Mariä in der Loretto-Kapelle des Antwerpener Karmeliterklosters. Ende der 1620er Jahre entstanden auch zahlreiche Zeichnungen und Bilder auf Papier, Leinwand und Holz, die von einem gewissen Eklektizismus seitens des Künstlers zeugen. 1632 unternahm er eine Studienreise nach Frankreich, wo er in Paris Fresken von Nicolò dell'Abbate und Francesco Primaticcio kopierte. 1636 erhielt Abraham van Diepenbeeck das Antwerpener Bürgerrecht.

Abraham van Diepenbeeck arbeitete zeitweise sehr intensiv mit Peter Paul Rubens und später auch mit Daniel Seghers zusammen. Insbesondere die Handschrift Rubens' ist in der kontrastreichen Hell-Dunkel-Darstellung deutlich zu sehen. Nach einem heftigen Zerwürfnis mit der Lukasgilde wurde er 1641 von der Liste der Dekane gestrichen und erhielt erst wenige Jahre vor seinem Tod, 1672, alle Rechte und Privilegien zurück. Abraham van Diepenbeeck war zweimal verheiratet: Mit seiner ersten Frau Catharina Heuvinck hatte er acht Kinder, nach deren frühen Tod im Jahr 1648 heiratete er 1652 die Witwe Anna van der Dort und bekam mit ihr vier weitere Kinder.

Abraham van Diepenbeeck starb am 31. Dezember 1675 in Antwerpen.