Louis Douzette malte den Mondschein und liebte die Schönheit der nächtlichen Landschaft. Der deutsche Spätromantiker zeigte sich fasziniert vom Licht, vollzog aber niemals den Schritt zum Impressionismus, sondern fand seinen eigenen Stil, der ihm großen Erfolg bei Kritik und Publikum sowie den Spitznamen Mondschein-Douzette einbrachte.
(...) WeiterlesenLouis Douzette - Die Schönheit der Natur weckte die Sehnsucht nach Kunst
Louis Douzette wurde am 25. September 1834 in Tribsees geboren. Die ersten sieben Jahre seines Lebens verbrachte der Sohn eines Stubenmalers, der eigentlich Carl Ludwig Christoph Douzette hieß, in Tribsees, dann zog die Familie nach Franzburg, wo Louis Douzette im Alter von 14 Jahren seinen ersten Malunterricht vom Vater erhielt. Dieser war in Berlin an einer Kunstschule ausgebildet worden und betrachtete seinen Sohn als legitimen Nachfolger. Also lernte dieser das väterliche Handwerk, doch nachdem die Familie in das kleine Städtchen Barth am Ufer des Barther Boddens gezogen war, festigte sich in dem gerade 18-Jährigen zunehmend der Wunsch, Künstler zu werden. Daran hatte auch die landschaftliche Schönheit seiner neuen Umgebung Anteil. Douzette fühlte sich seiner neuen Heimat ein Leben lang verbunden und wurde von dem Wunsch angetrieben, ihr ein malerisches Denkmal zu setzen. Es seien vor allem die Luftstimmungen und das Wasser gewesen, die ihn bezauberten und in seinem Entschluss bestärkten, schrieb der Künstler dazu in seinen späteren Lebenserinnerungen.
Erst mühevolles Selbststudium, dann Ausbildung bei Hermann Eschke
Louis Douzette verließ für sein großes Ziel das elterliche Haus und ging nach Berlin, wo er zunächst mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Die Großstadt bedeutete für den Sprössling der Provinz eine drastische Umstellung, die Douzette nur unter größter Anstrengung zu bewältigen vermochte. An professionellen Mal- oder Zeichenunterricht war mangels finanzieller Mittel nicht zu denken; Louis Douzette verdingte sich tagsüber als Stubenmaler und betrieb am Abend und des Nachts ein umfassendes Selbststudium als Kunstmaler. Sein Arbeitseifer trug erste Früchte, als er zum Dekorationsmaler aufstieg und schließlich im Atelier des Berliner Landschafts- und Marinemalers Hermann Eschke die ersehnte fachliche Ausbildung empfing. Sein Lehrer und dessen Malerfreund Eduard Hildebrandt vermittelten Louis Douzette die Faszination für natürliche Lichtphänomene, die zu einem Schwerpunkt in seiner Kunst werden sollten. Folgerichtig handelte es sich bei dem ersten großen Gemälde von Louis Douzette um eine Mondscheinlandschaft, die ihm auf Anhieb anerkennende Reaktionen bei Kritik und Publikum eintrug.
Erfolgreicher Künstler, Schwiegervater von Gustav Adolf Döring
Louis Douzette konnte sich durch seine ersten Verkaufserfolge Studienreisen finanzieren, die ihn nach Rügen, Schweden, Italien und natürlich Paris führten. In Paris kam er mit der Schule von Barbizon in Berührung, die ihn nachhaltig beeinflusste. Weitere wichtige Einflüsse verdankte er seit seiner Jugendzeit der holländischen Landschaftsmalerei, insbesondere Jacob van Ruisdael. 1863 trat Douzette dem Verein Berliner Künstler bei und hatte sich endgültig als selbstständiger Maler etabliert. 1865 heiratete er Louise Donner; die über 25 Jahre währende glückliche Ehe brachte vier Töchter hervor, von denen eine die Frau des Malers Adolf Gustav Döring wurde. Döring nutzte die Gemälde seines Schwiegervaters als Vorlage für Radierungen. Bis ins hohe Alter war Douzette künstlerisch tätig, schuf ein umfangreiches Werk von nahezu 1.700 Bildern, von denen bis heute aber nur etwa 120 bekannt sind, weil der Künstler kein Werkverzeichnis führte und ein Großteil seiner Werke in private Hand gelangte. Die Berliner Akademie ernannte Douzette 1896 zum Professor; seine Wahlheimat Barth verlieh ihm 1910 das Ehrenbürgerrecht.
Louis Douzette starb am 21. Februar 1924 in Berlin.
Louis Douzette - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: