Georg Ehrlich

Georg Ehrlich - Kunststudium in Wien, Interesse an der Bildhauerei

Georg Ehrlich wurde am 22. Februar 1897 in Wien geboren. Schon früh interessierte er sich für die bildende Kunst und besuchte noch wenige Monate vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Wiener Kunstgewerbeschule, wo ihm der Architekt und Designer Oskar Strnad, der Kunsterzieher Franz Čižek sowie der Kunstmaler Anton von Kenner Unterricht erteilten. Die Kriegsjahre verbrachte Georg Ehrlich als Soldat an der russischen und italienischen Front. Unmittelbar nach dem Krieg nahm er seine Karriere als Maler wieder auf und beteiligte sich an einer Ausstellung der Wiener Künstlergruppe Freie Bewegung. 1920 gelangte Ehrlich nach Deutschland, lebte zeitweise in München und Berlin und wurde Mitglied im Deutschen Künstlerbund. Während dieser Jahre lernte er Künstlerpersönlichkeiten wie Oskar Kokoschka, Paul Klee und Max Beckmann kennen und stellte auch gemeinsam mit diesen aus. In Wien trat er dem Hagenbund bei, einer Vereinigung progressiver Künstler, die sich nach dem Gastwirt benannt hatten, dessen Lokal ihren Treffpunkt darstellte. Neben der Malerei beschäftigte sich Ehrlich nun auch zunehmend mit der Bildhauerei, die er sich vollständig als Autodidakt aneignete.

Emigration nach England, weitere Erfolge als Maler und Bildhauer

Georg Ehrlich heiratete 1933 die Malerin Bettina Bauer-Ehrlich, eine Nichte der österreichischen Unternehmergattin Adele Bloch-Bauer, die von Gustav Klimt als Goldene Adele auf einem der bedeutendsten Werke des Wiener Jugendstils verewigt wurde. Trotz seiner künstlerischen Erfolge zwang das politische Klima den Maler mit jüdischen Wurzeln und seine junge Frau nach England, wo er sich in London niederließ und schließlich 1947 die britische Staatsbürgerschaft erhielt. Im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg schuf Ehrlich das Mahnmal zum Gedenken an die Zerstörung von Coventry durch die Angriffe der deutschen Luftwaffe im November 1940 im Rahmen der berüchtigten Operation Mondscheinsonate. 1958 repräsentierte er seine Heimat Österreich bei der Biennale von Venedig. Für sein Werk erhielt Georg Ehrlich Preise und Auszeichnungen, darunter 1961 den Preis der Stadt Wien für Bildhauerei.

Georg Ehrlich starb am 1. Juli 1966 in Luzern. In seiner Geburtsstadt Wien wurde anlässlich seines 10. Todestags der Georg-Ehrlich-Weg nach ihm benannt.