Ernst Eitner

Ernst Eitner wurde am 30. August 1867 in Hamburg geboren. Nach dem Besuch der Volksschulen in Barmbek und Uhlenhorst begann er 1881 eine Ausbildung zum Lithografen in Hamburg. Im Anschluss absolvierte er ein Volontariat in einer Druckerei und studierte an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, wo er den Maler Ludwig Dettmann (1865–1944) kennenlernte. Ein Stipendium ermöglichte Ernst Eitner das Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei Gustav Schönleber (1851–1917), mit dem er auch eine dreimonatige Studienreise nach Italien unternahm. Zu den weiteren Teilnehmern der Exkursion gehörte auch Georg Burmester (1864–1936). Unter dem Eindruck italienischer Volkslieder gründeten Eitner, Burmester und drei Kommilitonen die Gruppe Fratelli Pittori (»Malerbrüder«), die einigen Erfolg feierte. Das Vorhaben, eine Studienreise bis an das Nordkap nur mit musikalischen Auftritten zu finanzieren, wurde durch einen Streit vereitelt. Auf eine Anregung seines Studienkollegen Gustav Wendling (1862–1932) besuchte er 1989 zum ersten Mal die Künstlerkolonie Gothmund.

Ernst Eitner studierte zu Beginn der 1890er-Jahre an den Kunstakademien in Düsseldorf und Antwerpen, zu seinen Lehrern zählte Albrecht De Vriendt (1843–1900). Mit seinem Künstlerfreund Arthur Illies (1870–1952) verbrachte er den Sommer 1894 im Alstertal, um sich dort in der Freilichtmalerei zu üben. Die Maler Thomas Herbst (1848–1915) und Paul Schroeter (1866–1946) gesellten sich auf Empfehlung des Kunsthistorikers Alfred Lichtwark (1852–1914) zu ihnen. 1894 begann Ernst Eitner eine fünfzehnjährige Lehrtätigkeit an der Damenmalschule von Valeska Röver (1849–1931). In dieser Zeit unterrichtete er unter anderem die Malerinnen Alma de Banco (1862–1943), Lilla Pauline Emilie Gäde (1852–1932), Hedwig Josephi (1884–1969), Gertrud Jungnickel (1870–1947), Gerda Koppel (1875–1941) und Gretchen Wohlwill (1878–1962). 1897 gründete Ernst Eitner mit Friedrich Schaper (1869–1956), Arthur Siebelist (1870–1945) und weiteren jungen Künstlern den Hamburgischen Künstlerklub, der sich der Hamburger Landschaft als Sujet verpflichtet fühlte.

Ernst Eitner blieb Hamburg verbunden, unternahm aber immer wieder Reisen, unter anderem nach Paris, Italien, England und Süddeutschland. An der von seinem alten Freund Burmester und Fritz Stoltenberg (1855–1921) geleiteten Malschule unterrichtete er Lithografie; eine seiner Schülerinnen war Lilli Martius (1885–1976). 1912 befreundete sich Ernst Eitner mit dem Kunstsammler und Maler Paul Wassily (1868–1951), der wenigstens 17 Werke Eitners erwarb. Neben Wassily fand Eitners Werk Eingang in die Sammlungen von Eduard Arning (1855–1936), Ernst Juhl (1850–1915), Henry P. Newman (1868–1917), Ernst Rump (1872–1921) und Gustav Schiefler (1857–1935). Ab dem Jahr 1913 verlegte sich Eitner von Landschaftsdarstellungen zunehmend auf Stadtansichten, auch, weil sein Freund und Förderer Lichtwark die ländlichen Themen nicht mehr für zeitgemäß hielt. Er gehörte dem Hamburger Künstlerverein an und war Mitglied im Deutschen Künstlerbund und unterrichtete die Maler Otto Illies (1881–1959) und Willi Nass (1899–1966).

 

Ernst Eitner starb am 28. August in seiner Geburts- und Heimatstadt Hamburg.