Philipp Franck - Abbruch des Architekturstudiums zugunsten der Kunst
Philipp Franck wurde am 9. April 1860 in Frankfurt am Main geboren. Auf Betreiben des Vaters begann er an der Frankfurter Gewerbeschule eine Ausbildung zum Architekten. Unmittelbar nach dem vorzeitigen Tod des Vaters brach Philipp Franck die ungeliebte Ausbildung jedoch ab und wandte sich ganz der Malerei zu, die er schon zuvor als seine eigentliche Leidenschaft und Berufung erkannt hatte. Als 17-Jähriger besuchte er das Städelsche Kunstinstitut, wo Eduard Jakob von Steinle und Heinrich Hasselhorst seine Lehrer waren. Unter Steinles Anleitung betätigte sich Philipp Franck als Illustrator für romantische Märchen.
Kronberger Malerkolonie und Düsseldorfer Kunstakademie
Philipp Franck schloss sich im Jahr 1879 der Kronberger Malerkolonie im Taunus an und befreundete sich dort mit dem Maler, Radierer und Zeichner Anton Burger, der ihm auch privaten Malunterricht erteilte. Um seine eigene Auffassung der Landschaftsmalerei besser verfolgen zu können, entschied sich Philipp Franck jedoch auf einen Rat des deutschen Illustrators Jakob Fürchtegott Dielmann hin für ein weiterführendes Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie. In den Professoren Eugen Dücker und Eduard Gebhardt fand er die gewünschten Lehrer, die ihm bis 1886 viele wertvolle Erkenntnisse vermittelten und auf seinem Weg zur impressionistischen Landschaftsmalerei bestärkten.
Freundschaft mit Max Liebermann, Gründung der Berliner Secession
Im Anschluss an sein Studium zog Philipp Franck nach Würzburg, musste dort aber einige Rückschläge verkraften und konnte sich nicht wie gewünscht als erfolgreicher freier Maler etablieren. Schließlich übersiedelte er nach Berlin, wo ihm der ersehnte Durchbruch endlich gelang. Bald wurde er zu einem der wichtigsten Protagonisten der ansässigen Kunstszene. Gemeinsam mit Lovis Corinth und Max Liebermann gründete er 1898 die Berliner Secession, mit Liebermann verband ihn überdies eine private Freundschaft. Die daraus resultierende fruchtbare Zusammenarbeit führte zu einer regen Ausstellungstätigkeit nicht nur für die Berliner, sondern auch für die Münchner Secession.
Erfolgreich als Lehrer und Reformer
1906 bemühte sich Philipp Franck vergeblich darum, am Wannsee eine ähnliche Künstlerkolonie zu errichten, wie er sie aus seiner Zeit in Kronberg kannte. Trotzdem wirkte sich der Versuch belebend und prägend auf seine künstlerische Arbeit aus. Viele seiner Landschaftsbilder entstanden in der freien Natur am Wannsee. Erfolgreich war seine Lehrtätigkeit an der Königlichen Kunstschule, die er später als Professor und Direktor leitete. Franck erwarb sich einen Ruf als ausgezeichneter Pädagoge und trug gemeinsam mit Ludwig Pallat trug wesentlich zur Neugestaltung des Kunst- und Zeichenunterrichts in Preußen bei.
Die Herrschaft der Nationalsozialisten und der Zweite Weltkrieg überschatteten die letzten Lebensjahre des Künstlers. Philipp Franck starb am 13. März 1944 in Berlin. 2001 wurde ihm ein Ehrengrab gewidmet; seine Söhne sind der Chemiker Hans Heinrich Franck und der Architekt Carl Ludwig Franck, seine Enkelin die Bildhauerin Ingeborg Hunzinger, seine Ururenkelin die Schriftstellerin Julia Franck. Anlässlich seines 150. Geburtstages fanden in Berlin mehrere Retrospektiven statt.
Philipp Franck - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: