Franz Frank - Biografie
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Franz Frank wurde am 7. April 1897 in Kirchheim unter Teck geboren. Als zweites von insgesamt sechs Kindern wuchs er in behüteten Verhältnissen auf. Zahlreiche Exkursionen auf die Schwäbische Alb weckten früh eine tiefe Naturverbundenheit, die sich später in zahlreichen Blumendarstellungen und Landschaftsbildern niederschlug. Den Besuch des Realgymnasiums beendete er vorzeitig mit dem Kriegsabitur, als 18-Jähriger meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst. Die Schrecken des Ersten Weltkriegs bedeuteten für den jungen Franz Frank einen harten Kontrast zu seiner heilen Familienwelt. Er kämpfte in den Vogesen, in der Ukraine und in Russland, ehe er in Lothringen seine Entlassung erhielt. Ohne sichtbare Verletzungen, aber doch gesundheitlich massiv angegriffen, kehrte Franz Frank nach Hause zurück. Als schwere Bürde empfand er den Kriegstod seines älteren Bruders, zu dem er ein enges Verhältnis pflegte und von dem er stets darin bestärkt worden war, eine Laufbahn als Kunstmaler einzuschlagen. Jahre später zeichnete er mit großer Leidenschaft gegen den Krieg an, schuf zu diesem Zweck seine Grafiken »Träume und Wirklichkeiten«. Das war das Jahr 1947, und um ihn herum tobte der zweite große Weltkrieg.
Zunächst aber musste Franz Frank auf Geheiß seines Vaters, der die Malerei für eine brotlose Kunst hielt, ein Studium der Kunstgeschichte abschließen. Noch während seiner Studienzeit nahm Frank bei Heinrich Seufferheld in Tübingen Zeichenunterricht. Seine Promotion war nur noch ein formaler Akt, für den jungen Franz Frank stand endgültig fest, dass in der Malerei seine Berufung lag. Sein Vater akzeptierte diesen Entschluss schließlich widerstrebend, und ab 1921 konnte Frank dann endlich die Kunstakademie in Stuttgart besuchen. Seine Lehrer waren die Professoren Robert Breyer und Arnold Waldschmidt, aber weit größeren Einfluss auf die Entwicklung Franz Franks übten die Kommilitonen Hans Fähnle, Wilhelm Geyer und Joseph Kneer aus. Für einen anderen Freund, den Dichter Eduard Reinacher, illustrierte Frank mehrere Werke. Ein zwiespältiges Verhältnis hatte er zu Adolf Hölzel, den er zwar als Maler sehr schätzte, als Theoretiker aber entschieden ablehnte. Eine Ausstellung mit eigenem Raum in der Stuttgarter Akademie brachte Frank schließlich den Durchbruch, er zog es aber vor, nach Dresden überzusiedeln, weil er sich in der Kulturstadt bessere Perspektiven erhoffte.
In Dresden malte Franz Frank vor allem Motive aus dem Arbeiterviertel, in dem er lebte. Durch das Elend angeregt, illustrierte er zudem das Kommunistische Manifest von Karl Marx, fand dafür aber keinen Verleger. Die Wohlhabenden, die sich seine kritischen Grafiken hätten leisten können, waren keine Kommunisten, und die Armen besaßen nicht die nötigen finanziellen Mittel. Dennoch brachten die sozialkritischen Gemälde Frank frühen Ruhm, und das Werk »Der Proletarier/Die Arbeitslosen« gilt heute als eines der herausragendsten gesellschaftskritischen Kunstzeugnissen der Weimarer Republik. Die Nationalsozialisten verboten das Werk Franz Franks als »entartet« und verstießen ihn in die Arbeitslosigkeit, weil er den Eintritt in die NSDAP verweigert hatte. Zwar wurde Frank im Krieg verwundet, doch er überlebte und konnte sich eine neue Existenz mit vielen Reisen in den Süden aufbauen.
Franz Frank starb am 1. April 1986 in Marburg an der Lahn. Zwei Jahre nach seinem Tod gab es in Berlin eine erste große Retrospektive mit über 100 Werken des Malers, zu seinem 100. Geburtstag wurde er mit einer Wanderausstellung gewürdigt. Die Gegenwart hat den verlorenen Künstler Franz Frank wiedergefunden.
© Kunsthaus Lempertz
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