Bernard Frize sieht die Widersprüche in der Kunst
Bernard Frize wurde 1949 in Saint-Mandé, Frankreich, geboren. Schon früh interessierte sich der Künstler, der biografische Informationen über sich kaum preisgibt, für die Widersprüche in der Kunst, die er als wesentliche Bestandteile aller Malerei ansieht. Mit konventionellen Erkenntnissen und Methoden wollte sich Bernard Frize nie zufriedengeben, das Experimentieren ohne konzeptionelle und ästhetische Fesseln machen das Wesen seiner Arbeit aus, mit der er die Quintessenz der Malerei zu erkunden versucht. Bei seiner Arbeit fokussiert er sich weniger auf die theoretische Idee, sondern auf den praktischen Prozess; er bringt äußerst unkonventionelle Werkzeuge zum Einsatz, probiert unterschiedliche Materialien aus und lässt sich bei vielen Gemälden von Helfern unterstützen. Trotzdem sieht er nicht den Prozess als eigentlichen Kern seiner Kunst an, vielmehr sei es die Suche nach Synchronisationspunkten zwischen der tatsächlichen Natur, einer flachen Oberfläche und den Betrachtern seiner Bilder.
Vielfarbige abstrakte Muster auf weißem Untergrund
Bernard Frize ist diesem einzigartigen Ansatz seit über 45 Jahren treu geblieben und hat den Diskurs um die abstrakte Malerei wesentlich bereichert. Dabei spielt nicht nur das Kunstwerk selbst, sondern auch die Art der Präsentation eine wichtige Rolle für den Künstler. Umgebung und Positionierung haben nach dem Verständnis von Bernard Frize einen entscheidenden Einfluss auf die Rezeption durch das Publikum. So entscheidet er sich bei einer Ausstellung bewusst darauf, auf jede künstliche Beleuchtung zu verzichten und nur Tageslicht zuzulassen. Typisch für die Bilder von Bernard Frize ist ein weißer Grund, auf den er seine Linien zieht, bis komplexe Gitterkonstruktionen entstehen, die an die Darstellungen auf Computerbildschirmen erinnern. Aus vierzig angemischten Farben entstehen neue Räume mit fließenden wie harten Übergängen, jeweils abhängig vom gewählten Pinsel. Es entstehen Muster verschiedener Art, Streifen, Knoten, Zöpfe, immer abstrakt, immer fern jeder konkreten Darstellung und Subjektivität, eine Schule des Sehens, die Kunst und Rezipient stets aufs Neue fordert und auf die Probe stellt.
Mit eigenwilligen Experimenten zur Essenz der Malerei
Bernard Frize knüpft nach dem Verständnis der Kunstkritik an das Erbe von Malern wie Barnett Newman (1905–1970), Piet Mondrian (1872–1944) und Kasimir Malewitsch (1879–1935) an. Mit seinen unorthodoxen, aber methodischen Experimenten will er herausarbeiten, was die Malerei ausmacht. Den Bildern von Bernard Frize ist eine hypnotische Wirkung zu eigen, die durch den wiederkehrenden Seriencharakter seiner Kunst verstärkt wird. Einzelbilder fallen ihm schwer, er braucht seine Zeit, um einen Prozess in Gang zu bringen, zu entwickeln und zu präzisieren. Seine Arbeiten wurden in Europa unter anderem im Centre Pompidou in Paris gezeigt und waren auch auf vielbeachteten Ausstellungen in den USA zu sehen. Der Künstler wird von der Galerie Emmanuel Perrotin in Paris und Miami vertreten, von der Galerie Simon Lee in London und von der Galerie Nächst St. Stephan in Wien.
Bernard Frize lebt und arbeitet abwechselnd in Paris, Frankreich und Berlin, Deutschland.
Bernard Frize - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: