Christian Gottlob Hammer

Christian Gottlob Hammer wurde am 18. Juli 1779 in Dresden geboren, auf seinem Taufschein erscheint er als Christian Gottlieb Hammer. Über Kindheit und Jugend des Künstlers ist kaum etwas bekannt, aber 1794 begann er sein Studium an der 30 Jahre zuvor gegründeten Dresdener Kunstakademie (heute Hochschule für Bildende Künste Dresden). 1798 wurde Christian Gottlob Hammer Meisterschüler des Malers und Kupferstechers Johann Philipp Veith, der sich aus ärmlichen Verhältnissen emporgearbeitet und wenige Jahre zuvor selbst an der Dresdener Kunstakademie bei dem Schweizer Maler Adrian Zingg das Landschaftszeichnen und Kupferstechen erlernt hatte. Im Jahr 1816 wurde Hammer ordentliches Akademiemitglied und zählte dort zum erlesenen Kreis der »Dresdner Romantiker«, dem außer ihm noch klingende Namen wie Johann Christian Klengel, Jakob Crescenz Seydelmann und der bedeutendste Meister der Frühromantik überhaupt, Caspar David Friedrich, angehörten. 1829 erhielt Christian Gottlob Hammer seine Berufung zum außerordentlichen Professor.

Christian Gottlob Hammer schuf eines der umfangreichsten Oeuvres der deutschen Romantik. Wie sein Lehrer Johann Philipp Veith betätigte er sich nicht nur als Maler und Zeichner, sondern auch als reproduzierender Kupferstecher. Neben Kopien eigener Werke waren es auch Bilder anderer zeitgenössischer Künstler des Klassizismus und der Romantik wie Carl Robert Kummer, Ernst Ferdinand Oehme, Johann Clausen Dahl, Gottlob Friedrich Thormeyer und Caspar David Friedrich, die er in Form von Radierungen und Kupferstichen vervielfältigte. Der Hauptteil seines Werkes bestand aus Landschaftsbildern und Stadtansichten, wobei er vor allem seine Heimatstadt Dresden und deren Umland als Motiv nutzte. Der Dresdener Kunsthändler Joseph Heinrich Rittner veröffentlichte im Jahr 1810 den vom sächsischen Hofbuchdrucker Carl Christian Meinhold angefertigten prachtvollen Schmuckband »Dresden mit seinen Prachtgebäuden und schönsten Umgebungen«, der auch mehrere Bilder von Christian Gottlob Hammer enthielt und beim Publikum eine große Resonanz fand.

Christian Gottlob Hammer besuchte Karlsbad und Teplitz und unternahm Reisen durch Schlesien und die Sächsische Schweiz, wo er zur dritten Malergeneration auf dem sogenannten Malerweg gehörte, der für Romantiker wie Caspar David Friedrich und Ludwig Richter einen reichen Fundus an Motiven bot. Außerdem entdeckte Hammer als einer der ersten Künstler überhaupt die urtümliche Wasserwelt des Spreewaldes als lohnendes Sujet. Im Auftrag des Standesherrn Hermann Rochus zu Lynar malte er dessen altes Schloss Lübbenau vor dem Abriss und dokumentierte die verschiedenen Bauphasen der neuen, nach klassizistischer Manier errichteten Schlossanlage. Charakteristisch für Christian Gottlob Hammers Arbeitsweise ist die hohe Sorgfalt, die er bis zuletzt jedem seiner Werke angedeihen ließ. Zu Christian Gottlob Hammers Bewunderern zählte auch der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe, der es sich nicht nehmen ließ, dem Künstler im Jahr 1810 einen persönlichen Besuch in dessen Dresdener Atelier abzustatten.

 

Christian Gottlob Hammer starb am 7. Februar 1864 in Dresden.