Johann Baptist Hofner ist vor allem als Freund Lehrer des berühmten Malerfürsten Franz von Lenbach bekannt, erwarb sich aber als bedeutender Vertreter der Münchener Landschafts- und Tiermalerschule selbst künstlerische Verdienste. Die hohe Meisterschaft, die der deutsche Maler auf diesem Gebiet erreichte, verdient ihre eigene Würdigung.
(...) WeiterlesenJohann Baptist Hofner studierte bei Carl Theodor von Piloty
Johann Baptist Hofner wurde am 30. April 1832 in Aresing bei Schrobenhausen geboren. 1847 studierte er bei dem stilbildenden Historienmaler Carl Theodor von Piloty an der Königlichen Akademie der Künste in München. Schon früh kam es zum Kontakt mit der Familie von Lenbach, die im nahen Schrobenhausen lebte. Insbesondere mit Franz von Lenbach entwickelte sich eine enge Freundschaft, die von einem intensiven künstlerischen Austausch geprägt war. In den Jahren 1854 bis 1856 teilten sich Franz von Lenbach und Johann Baptist Hofner Wohn- und Arbeitsräume in Aresing, woraus später die Aresinger Künstlerkolonie hervorging, die auch große Namen wie die Tier- und Landschaftsmaler Christian Mali und Anton Braith zu ihren Gästen zählte. Franz von Lenbach wurde im Juni 1860 durch den sächsischen Großherzog Carl Alexander als Professor an die neu gegründete Großherzogliche Kunstschule in Weimar berufen, kehrte aber 1862 nach München zurück, wo es wieder zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit Johann Baptist Hofner kam.
Hofners berühmtestes Gemälde zeigt eine junge Schäferin
Johann Baptist Hofner legte seinen künstlerischen Schwerpunkt auf Tierdarstellungen und Genreszenen, wobei für einige seiner Bilder sein Freund und zeitweiliger Schüler Franz von Lenbach höchstselbst die Hintergründe malte. Einige dieser Werke erhielten eine Doppelsignatur beider beteiligter Künstler, was ihren Wert auf dem Sammlermarkt beträchtlich erhöhte. Sein wohl berühmtestes Bild schuf Johann Baptist Hofner im Jahr 1866: Das Gemälde Die junge Schäferin zeigte Ursula Limmer, das Lieblingsmodell des Künstlers, und erfreute sich auch international großer Beliebtheit; insbesondere in den USA wurde es sehr populär. Hofners Werk umfasst über 80 Gemälde, einige davon stellte er im Münchener Glaspalast und auch in der Weltausstellung in Paris im Jahr 1867 aus. Die Entscheidung für die Tiermalerei traf der Künstler bewusst; sie war ein konsequenter Schluss aus seiner Entwicklung von Landschaftsszenen mit einzelnen Tieren hin zu einem immer schärferen Fokus auf Nahaufnahmen von ganzen Tiergruppen, bei denen es sich meist um Schafe, Kühe, Hühner und Füchse handelte.
Der frühe Tod von Frau und Sohn traf den Künstler schwer
Johann Baptist Hofner war zweimal verheiratet: Aus seiner ersten Ehe mit der Aresinger Gütlerstochter Kreszenz Klas stammte der Sohn Adolf Hofner, der in die Fußstapfen des Vaters trat und ebenfalls Maler wurde, jedoch bereits am 12. November 1895 starb. Der unerwartete Tod des talentierten Sohnes traf den Künstler besonders hart, hatte er doch neun Jahre zuvor schon seine Frau verloren. Eine zweite Ehe des Künstlers blieb kinderlos. Für seine Kunst erhielt Johann Baptist Hofner Preise und Auszeichnungen, noch kurz vor seinem Tod wurde er zu seinem 80. Geburtstag mit der Prinzregent Luitpold-Medaille geehrt. Seinem Geburtsort Aresing blieb der Künstler ein leben lang eng verbunden und kehrte auch nach seiner endgültigen Übersiedlung nach München im Jahr 1880 regelmäßig in die Heimat zurück, die ihn im Jahr 2013 zu seinem 100. Todestag mit einem Gottesdienst, einer Ausstellung und einem Festvortrag ehrte.
Johann Baptist Hofner starb am 29. Juni 1913 in München.
Johann Baptist Hofner - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: