Paul Jenkins - Frühe Erfolge mit abstrakten Bildern aus dünnen Farben
Paul Jenkins wurde am 12. Juli 1923 in Kansas City im US-amerikanischen Bundesstaat Missouri geboren, wo er seine Kindheit verbrachte und von 1936 bis 1941 am Art Institute studierte. Dabei faszinierten ihn insbesondere asiatische Bildwelten und Keramikarbeiten. Nachdem er von 1943 bis 1945 seinen Militärdienst geleistet hatte, zog Paul Jenkins 1948 nach New York City, um an der Art Students League of New York zu studieren. Sein erster Lehrer war der aus Japan stammende Maler Kuniyoshi Yasuo, der ihn vier Jahre lang unterrichtete. Die anregende Umgebung New Yorks befruchtete den jungen Künstler, der in dieser Zeit die Bekanntschaft so bedeutender Künstler wie Barnett Newman, Mark Rothko und Jackson Pollock machen konnte. Wie viele Kreative vor ihm fühlte sich auch Jenkins zumindest zeitweise zu den Ideen des Esoterikers Georges I. Gurdjieff hingezogen. Dieses fein gesponnene Netz aus verschiedenartigen Einflüssen führte Anfang der 1950er-Jahre zu seinen ersten abstrakten Bildern aus dünn verteilten Farben, die ihm schnell umfassende Anerkennung von Kunstliebhabern in den USA wie auch in Europa verschafften.
Aquarelle, Skulpturen und eine Sturzflut aus dicker Farbe
Paul Jenkins unternahm im Zuge seines wachsenden Erfolges Reisen nach Europa, die ihm frische Eindrücke verschafften und zu einer neuen Herangehensweise an seine Kunst bewegten. 1964 gehörten seine Bilder zum Bestand der documenta III in Kassel. Die künstlerische Entwicklung von Paul Jenkins stand dabei nie still: Auf eine Phase mit Weiß- und Grautönen folgten Experimente mit Aquarellen und Bronzeskulpturen. An seinem monumentalen Skulpturprojekt Mandala Meditation Sundial arbeitete der Künstler mehrere Jahre. 1979 machte Jenkins den Schritt zu der Malweise, die man bis heute vor allem mit ihm in Verbindung bringt: Aus den einst dünnen Farbverläufen, die ihm den ersten Ruhm eingebracht hatten, wurden nun auffallend dicke Pigmentschichten, die er über die Leinwände goss. Die kräftigen, lebendig leuchtenden Farbflächen wurden für das Werk von Paul Jenkins charakteristisch und machten ihm einem großen internationalen Publikum bekannt. Als Meister des abstrakten Expressionismus zählte er spätestens jetzt zu den Ikonen der modernen Kunstgeschichte.
Vielfach ausgestellt und ausgezeichnet, immer experimentierfreudig
Paul Jenkins trat mit seiner Kunst einen Siegeszug durch die bedeutenden Museen der Welt an; sein Werk findet sich heute unter anderem im Museum of Modern Art in New York, in der Smithsonian Institution in Washington, im Centre Georges Pompidou in Paris und in der Tate Gallery in London. Jenkins' Arbeiten wurden in diversen Filmen und Büchern verewigt; Ende der 1980er-Jahre wagte der Künstler einen Ausflug in die Welt des Theaters. Für seine Kunst erhielt Paul Jenkins Preise und Auszeichnungen, darunter die Silbermedaille für Malerei der 30. Biennale in der Corcoran Gallery of Art in Washington und die Benjamin Clinedinst Medal im Jahr 2000.
Paul Jenkins starb am 9. Juni 2012 nach kurzer Krankheit in New York City. Seine Ehefrau Alice Baber war ebenfalls eine erfolgreiche Künstlerin.
Paul Jenkins - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: