Robert Motherwell - Studium bei Kurt Seligmann und Meyer Schapiro
Robert Motherwell wurde am 24. Januar 1915 in Aberdeen im US-Bundesstaat Washington geboren. Zunächst studierte er Philosophie in Stanford und französische Literatur in Harvard. Während eines zweijährigen Aufenthalts in Paris lernte er Fernand Léger und Piet Mondrian kennen. Wieder in den USA, studierte Motherwell bei Kurt Seligmann und Meyer Schapiro an der Columbia Universität in New York Kunstgeschichte. Parallel zu seinen theoretischen Studien interessierte er sich mehr und mehr für die praktische Seite der Kunst. Die endgültige Entscheidung für eine Karriere als Künstler traf Robert Motherwell jedoch erst 1941, nach einer Reise durch Mexiko, die er gemeinsam mit dem surrealistischen Bildhauer und Maler Roberto Matta unternommen hatte. Dort hatte er außerdem die Bekanntschaft des österreichischen Surrealisten Wolfgang Paalen gemacht, für dessen Kunstmagazin DYN er eine Zeit lang arbeitete. Parallel entstanden die ersten Zeichnungen in der für Motherwell charakteristischen Bildersprache, geprägt von einem impulsiven, spontanen Ansatz, der sich am Automatismus der Surrealisten orientierte.
Robert Motherwell war ein Schwarzmaler aus Überzeugung
Obwohl Robert Motherwell mit seiner berühmtesten Arbeit, die 200 Bilder umfassende Reihe Elegy to the Spanish Republic ein außerordentlich politisches Thema, nämlich den Spanischen Bürgerkrieg, behandelte, bestand er darauf, dass seine Kunst ganz und gar unpolitisch sei. Im Falle der Spanischen Elegien sei es ihm um den humanistischen Aspekt gegangen, um die Erinnerung an das schreckliche Sterben, das nun einmal stattgefunden habe und nicht vergessen werden dürfe. Vorherrschendes Element waren zunächst schwarze Zeichen, in den 1960er-Jahren näherte er sich der Farbfeldmalerei von Morris Louis an. Meist sieht die Kunstkritik in Robert Motherwell einen intellektuellen Vertreter des Action Painting und damit ein Gegenstück zu plakativen Künstlern wie Jackson Pollock. Tatsächlich stand für Motherwell stets der tiefe Sinn seiner Gemälde im Vordergrund, schrille Effekte mied er nach Möglichkeit, um einer subtilen Entfaltung Raum zu geben und die gewünschte Aussage nicht durch Farben und Formen zu ersticken.
Robert Motherwell war ein malender Philosoph
Robert Motherwell konnte und wollte seine philosophischen und literarischen Wurzeln nicht vergessen, und so entwickelte er eine einzigartige Form des Abstrakten Expressionismus, der einerseits von dem unbändigen Streben nach Freiheit geprägt war, das die künstlerische Bewegung seiner Zeit kennzeichnend auszeichnete, andererseits aber auch in einem außerordentlich kultivierten Umgang mit seinen Themen einen Niederschlag fand. Seine Bilder waren Metaphern, gemalte Worte, die zu ihren Betrachtern sprechen sollten und das auch taten, wenn das notwendige Maß an Zeit eingebracht wurde.
Robert Motherwell starb am 16. Juli 1991 in Provincetown, Massachussets im Alter von 76 Jahren an einem Herzinfarkt. Sein künstlerisches Vermächtnis umfasst über 1000 Arbeiten, die großenteils nur in den USA gezeigt werden – in Deutschland besitzen nur wenige Museen eines der abstrakten Gemälde Robert Motherwells. Der Künstler war zweimal verheiratet: Von 1958 bis 1971 mit der abstrakten Malerin Helen Frankenthaler, von 1972 bis zu seinem Tod mit der deutschen Fotografin Renate Ponsold.
Robert Motherwell - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden:
Robert Motherwell -
Wave
Robert Motherwell -
Chair