David Nash - Ausbildung zum Bildhauer, Hinwendung zur Land Art
David Nash wurde am 14. November 1945 in Esher (Surrey) geboren. Ab 1963 besuchte er für ein Jahr das Kingston College of Art, an dem er Bildhauerei studierte; 1964 wechselte er auf das Brighton College of Art, das er 1967 verließ, um nach Wales zu gehen. Dort lebt und arbeitet der Künstler noch heute, besitzt eine alte, nicht mehr genutzte Kapelle, die ihm als Atelier dient, und umliegende Ländereien, in denen er nicht nur bei ausgedehnten Spaziergängen Inspiration sammelt, sondern auch zahlreiche Land-Art-Projekte entwickelt und ausführt. Es gehört von Anfang an zur Philosophie von David Nash, dass er seine Kunst niemandem aufdrängt, sondern einfach mit der Arbeit beginnt und auf Einladungen der verschiedenen Kulturinstitutionen wartet. Diese kommen längst zahlreich und führen den Künstler, der zahlreiche Einflüsse der Anthroposophie Rudolf Steiners verdankt, in die wichtigsten Museen der Welt. Immer wieder schafft Nash auch Kunstwerke vor Ort, oft in Zusammenarbeit mit ansässigen Holzarbeitern. Sprachbarrieren kennt er dabei nicht, denn, so sagt er, alle Beteiligten sprächen doch die Sprache der Bäume – und das ist für die Arbeit von Nash das Entscheidende.
Die Bäume und ihr Holz bestimmen die Arbeit von David Nash
Nashs wichtigster Werkstoff ist das Holz, zu Bäumen pflegt er eine besondere Beziehung. Sie sind seine Inspiration, das Herz seiner Arbeit. Das gilt selbst dann, wenn er seine Skulpturen aus Bronze oder Eisen fertigt. David Nash betont die Parallelen zwischen dem menschlichen Lebenszyklus und dem der Bäume, er sieht sie als die "großartigen Gefährten in der Natur" für Mensch und Tier, führt alle Lebensmöglichkeit auf sie zurück. Auf dieser Grundlage entsteht seine Kunst, bringt David Nash Holz und manchmal auch Metall in die von ihm gewünschte Form, die sich immer an der natürlichen Struktur des Baumes orientiert. Dabei greift David Nash nur auf Holz von umgestürzten, entwurzelten oder krankheitsbedingt gefällten Bäumen zurück, niemals darf für seine Kunst ein gesunder Baum vorsätzlich abgeholzt werden. Nash respektiert die natürlichen Räume und Grenzen und braucht sie für sein Werk, er arbeitet fast immer im Freien, obwohl die meisten seiner Skulpturen für geschützte Innenräume gedacht sind.
Werden und Vergänglichkeit als Teil der Kunst
Für seine Land-Art-Kunstwerke wendet der Künstler Nash viel Geduld auf. Vielen seiner Kunstwerke gibt er nur eine ungefähre Richtung vor und überlässt das Weitere der Natur selbst. Auf seinem Grundstück in Wales pflanzte er 22 Eschen, deren Stämme er derart beschnitt, dass ihre Äste zu zusammenwuchsen und eine natürliche Kuppel bildeten. "Ash Dome" nennt David Nash diese Arbeit, das er zu seinen "werdenden" Werken zählt, die oft viele Jahrzehnte bis zur Vollendung benötigen und im Anschluss oft genug wieder im natürlichen Kreislauf vergehen. Sein Werk "Wooden Boulder", eine grobe Kugel, die der Künstler aus einem 200 Jahre alten Eichenstamm gesägt hat, brauchte 25 Jahre für ihren Weg durch die Bäche und Flüsse Wales', bis sie endlich im Meer verschwand. Immer wieder musste David Nash nachhelfen, seine Skulptur anschieben, von Hindernissen befreien, warten. Viele Zeichnungen, Fotografien und Filmaufnahmen entstanden auf diesem Weg, die gemeinsam wiederum selbst ein faszinierendes Kunstwerk bilden.
David Nash - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: