Otto Dix - Unterricht bei Ernst Schunke und Richard Guhr
Otto Dix wurde am 2. Dezember 1891 in Untermhaus, heute zu Gera gehörig, geboren. Während sein Vater in einer Eisengießerei als Former arbeitete, trug seine Mutter als Näherin zum Auskommen der Familie bei und prägte Sohn Otto außerdem mit ihrem künstlerischen und musischen Interesse. Otto Dix, der sich zeitlebens gern als Arbeiterkind bezeichnete, wuchs also in einfachen, aber keineswegs ärmlichen Verhältnissen auf und erhielt auch eine gewisse Bildung. Schon während seiner Schulzeit fiel sein künstlerisches Talent seinem Zeichenlehrer Ernst Schunke auf, der seinen Schüler förderte. Von 1905 bis 1909 ging er bei dem Dekorationsmaler Carl Senff in die Lehre, dank eines Stipendiums des Fürsten von Reuß konnte er von 1910 bis 1914 die Kunstgewerbeschule in Dresden besuchen, wo Richard Guhr und Johann Nikolaus Türk seine Professoren waren. Intensiv beschäftigte sich Dix mit der Geschichte der Malerei und fertigte erste eigene expressionistische und spätimpressionistische Werke an. Noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs wandte er sich allerdings der Moderne zu und versuchte sich im futuristischen und kubistischen Stil.
Meisterschüler von Otto Gussmann, Hauptwerk »Schützengraben«
Otto Dix tat im Ersten Weltkrieg freiwillig Kriegsdienst in der Feldartillerie und verarbeitete seine Erfahrungen mit zahlreichen futuristischen Zeichnungen. Nach dem Krieg kehrte er an die Dresdner Kunstakademie zurück und wurde Meisterschüler von Otto Gussmann. 1919 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Dresdner Sezession und beteiligte sich an deren deutschlandweiten Ausstellungen. Im selben Zeitraum pflegte Otto Dix Kontakt mit den Dadaisten und nahm mit seinen eigenen Werken 1920 an der Ersten Internationalen Dada-Messe teil. In den frühen 1920er-Jahren schuf Otto Dix sein berühmtestes Gemälde, das Antikriegsbild »Schützengraben«, das aber auch wegen seiner drastischen Darstellung kritisiert wurde. In Düsseldorf erhielt Dix an der Kunstakademie von Heinrich Nauen ein eigenes Atelier, bei dem Werkstattleiter Wilhelm Herberholz nahm er Unterricht in grafischen Techniken. In Berlin war er auf der Wanderausstellung Neue Sachlichkeit vertreten. In den letzten Jahren der Weimarer Republik war Otto Dix eine anerkannte und gefeierte Größe, besaß eine Professur an der Dresdner Akademie, gehörte dem Deutschen Künstlerbund an und beeindruckte mit den Triptychen »Großstadt« und »Krieg«.
Berufsverbot im Nationalsozialismus, erfolgreiche späte Jahre
Unter dem NS-Regime gehörte Otto Dix zu den ersten Künstlern, die als »entartet« verfemt wurden, er verlor seine Professorenwürde und musste eine teilweise Zwangsversteigerung seines Eigentums über sich ergehen lassen. Zahlreiche seiner Werke wurden auf der Propagandaausstellung »Entartete Kunst« präsentiert, Dix galt als Saboteur der nationalsozialistischen Sache und durfte nicht mehr ausgestellt werden. Infolge des Hitler-Attentats im Münchner Bürgerbräukeller wurde Dix von der Gestapo vorübergehend in Haft genommen. Nach seiner Entlassung zog sich der Künstler endgültig in die innere Emigration zurück, nahm aber weiterhin private Aufträge an. Mehrere wohlhabende Mäzen unterstützen ihn in dieser schwierigen Zeit finanziell, darunter der Industrielle Walther Groz. Im Zuge des Volkssturms geriet Dix in Kriegsgefangenschaft, durfte aber weiter als Künstler arbeiten. In seinen erfolgreichen Nachkriegsjahren wandte sich Dix wieder der modernen expressiven Malerei zu.
Otto Dix starb am 25. Juli 1969 in Singen.
Otto Dix - Werke in Museen und Einrichtungen
Otto Dix - Werke in Europa:
- Nationalgalerie, Berlin
- Galerie Neuer Meister, Dresden
- Kunstmuseum Düsseldorf
- Museum Folkwang, Essen
- Sprengel Museum Hannover
- Centre Georges Pompidou, Paris
- Kunstmuseum Basel
- Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid
Otto Dix - Werke in Nordamerika:
- Los Angeles County Museum of Art
- Museum of Modern Art, New York
Otto Dix - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: