Nam June Paik
Geburtsdatum/-ort
1932 Seoul
Todestag/-ort
2006 Miami Beach, Florida

Nam June Paik - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden:
- Nam June Paik - Miss Rheingold
- Nam June Paik - Radio Man
- Nam June Paik - Ginsberg
- Nam June Paik - Beuys Vox
- Nam June Paik - Tiger lives
- Nam June Paik - Born again
- Nam June Paik - Ohne Titel
- Nam June Paik - Pilot
- Nam June Paik - Self Portrait
- Nam June Paik - Ohne Titel
Nam June Paik Biografie
Eigentlich war Nam June Paik Komponist, und mit seinen bahnbrechenden Videoinstallationen brachte er tatsächlich neue Töne in die Kunstwelt, die diesen frischen Ansatz mit Entzücken und Begeisterung goutierte.
Nam June Paik - Studium bei Wolfgang Fortner, Arbeit mit Karlheinz Stockhausen
Nam June Paik wurde am 20. Juli 1932 in Seol, Südkorea, geboren. Eigentlich war der Sohn eines Textil- und Stahlfabrikanten gut gestellt, doch der ausbrechende Koreakrieg zwang seine Familie zur Flucht über Hongkong nach Tokio. In Japan studierte Paik zunächst Kunstwissenschaft, westliche Ästhetik und Musik, ehe er 1956 nach Deutschland übersiedelte. Schon an der Universität von Tokio war das Thema seiner Abschlussarbeit der deutsche Komponist Arnold Schönberg gewesen, und an der Freiburger Musikhochschule studierte er jetzt selbst Komposition bei Wolfgang Fortner. Im Anschluss arbeitete Nam June Paik gemeinsam mit Karlheinz Stockhausen im Studio des WDR für elektronische Musik. Als besonders prägend empfand er die Begegnung mit dem Komponisten John Cage 1958 in Darmstadt. Dem berühmten Amerikaner soll Paik bei einer Aufführung der Etude for Piano Forte als eigenwilliges Zeichen der Wertschätzung sogar die Krawatte abgeschnitten haben.
In den 1960er-Jahren kam Paik von der Aktionsmusik zur Aktionskunst
Noch während seiner frühen Zusammenarbeit mit Karlheinz Stockhausen entwickelte Nam June Paik sein eigenes Konzept der »Aktionsmusik«, bei dem er Instrumente nicht nur spielte, sondern gern auch einmal zertrümmerte, wenn ihn die hehre Inspiration dazu trieb. Seine Klangcollagen mischte er auch mit Tonbandaufzeichnungen klassischer Musik. Viele dieser frühen Arbeiten brachte er in der Düsseldorfer Galerie 22 und im Atelier der Kölner Künstlerin Mary Bauermeister zu Gehör. Als Mitglied der von George Maciunas initiierten Kunstrichtung Fluxus gestaltete er Anfang der 1960er-Jahre mehrere Performances und kam auf diesem Weg zur Aktionskunst. Schnell zog das noch junge Medium Fernsehen seine Aufmerksamkeit auf sich; Nam June Paik manipulierte verschiedentlich Geräte, die Klänge und Bilder daraufhin nur noch verzerrt wiedergaben. Auch Schallplattenspieler und Tonbandgeräte arrangierte er zu aufwendigen Toninstallationen. Seine große Stunde schlug, als Sony Ende der 1960er-Jahre die ersten bezahlbaren Videokameras auf den Markt brachte. Fortan war das Videoband seine Partitur, auf der er mit gewagten Einfällen und viel Witz ausgefallene visuelle Sinfonien komponierte.
Ein Pionier der Videoinstallationskunst
An der Seite von Größen wie Joseph Beuys, Wolf Vostell, Bazon Brock, Thomas Schmit und Charlotte Moorman nahm Nam June Paik in der Wuppertaler Galerie Parnass am 5. Juni 1965 am 24-Stunden-Happening teil. Hier führte er seine Robot Opera auf und erklärte dem Fernsehen den Krieg. Die Kunstfotografin Ute Klophaus dokumentierte die Aktion und wurde später von den beteiligten Künstlern zur Mitautorin erhoben. Mit der engagierten Nackt-Cellistin Charlotte Moorman arbeitete Nam June Paik in den späteren Jahren häufig zusammen, bei einer Oben-ohne-Performance in New York wurden beide Künstler von der Polizei verhaftet. Mit seinen teils komplexen, teils auch einfach nur geistreich-schlichten Videoinstallationen bereicherte er zahlreiche Ausstellungen, darunter renommierte Kunstmessen wie die Documenta oder die Biennale von Venedig. Selbst ein 1996 erlittener Schlaganfall, der zu einer halbseitigen Lähmung führte, hinderte die Schaffenskraft von Nam June Paik nicht; der Künstler ließ seine Ideen fortan von Assistenten verwirklichen.
Nam June Paik starb am 29. Januar 2006 in Miami, Florida.
© Kunsthaus Lempertz
Nam June Paik Preise
Künstler | Kunstwerk | Preis |
---|---|---|
Nam June Paik | Miss Rheingold | €249.900 |
Nam June Paik | Radio Man | €105.400 |
Nam June Paik | Ginsberg | €55.800 |
Nam June Paik | Beuys Vox | €54.560 |
Nam June Paik | Tiger lives | €27.280 |
Nam June Paik | Born again | €24.990 |