Eduardo Paolozzi - Biografie
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Eduardo Paolozzi wurde am 7. März 1924 im schottischen Leith, Edinburgh geboren; seine Eltern waren italienische Einwanderer, was ihn 1940 anlässlich der italienischen Kriegserklärung an Großbritannien in große Schwierigkeiten brachte: Wie viele andere italienischstämmige Männer wurde er als "Feindlicher Ausländer" klassifiziert und für drei Monate inhaftiert. Nach seiner Freilassung besuchte Eduardo Paolozzi 1943 das College of Art in Edinburgh. 1944 begann er ein Studium an der St. Martin's School of Art, ein Jahr später zog er nach London, um dort bis 1947 an der Slade School of Fine Art zu lernen. Viele wichtige Impulse verdankte Paolozzi einem zweijährigen Aufenthalt in Paris, wo er an der Ecole des Beaux-Arts auf namhafte internationale Künstler wie Hans Arp, Constantin Brâncuși, Alberto Giacometti und Jean Dubuffet traf. Sie alle hinterließen Spuren im späteren Werk Paolozzis, der 1949 wieder nach London zurückkehrte, um jetzt selbst als Lehrer zu unterrichten. An der Central School of Arts and Crafts lehrte er Textildesign, an der Martin's School of Arts Bildhauerei. Ab 1952 war er Mitglied der jungen Künstlervereinigung "Independent Group" – und damit endgültig im beginnenden Pop-Art angekommen.
Zwischen Surrealismus, Alltagsästhetik und Technikbegeisterung entwickelte Eduardo Paolozzi seinen ganz eigenen Stil der Bildhauerei, für den er auch mit Industriefirmen zusammenarbeitete. Bei seiner Arbeit kannte der Künstler keine Berührungsängste: Die verpönten Massenmedien faszinierten ihn, aus den Niederungen des Trivialen, dazu gehörten banale Gebrauchsgegenstände und ausgewiesene Geschmacklosigkeiten, schuf er mit der ihm eigenen visionären Kraft einzigartige Schaustücke und ganze Fantasieszenarien. Mit seiner Kunst fühlte sich Paolozzi überall am Platze, er gestalte U-Bahnen, Brunnenanlagen, Spielplätze in verschiedenen europäischen Großstädten, darunter London, München und Linz. Auf der ganzen Welt war er zu Hause, erteilte Unterricht an deutschen Hochschulen und nahm an Ausstellungen von internationalem Rang teil. Viermal war er bei der documenta in Kassel vertreten, auf der Biennale von Venedig gewann er 1960 den David-E.-Bright-Preis. Sein Interesse an Musik war ebenso vielschichtig wie seine künstlerische Arbeit: Berühmt ist sein Cover für das McCartney-Album "Red Rose Speedway" (1973), seiner Verehrung für Anton Bruckner verlieh er mit einer "Hommage à Anton Bruckner" Ausdruck. Inspiration schöpfte Eduardo Paolozzi aus vielen Quellen: Unter Verwendung von Illustrationen aus Büchern des deutschen Arztes Fritz Kahn schuf er mehrere Collagen und einen Buchtitel.
Immer wieder erhielt Eduardo Paolozzi Preise und Auszeichnungen, 1986 schlug ihn Königin Elisabeth II. zum Ritter (Knight Commander). Im Jahr 2001 entging Eduardo Paolozzi nach einem schweren Gehirnschlag nur knapp dem Tod; im Anschluss war der Künstler auf einen Rollstuhl angewiesen. Am 22. April 2005 starb der schottische Meister des Pop-Art in einem Londoner Krankenhaus. Ein Großteil seines Werkes sowie eine Nachbildung seines Ateliers kann in seiner Geburtsstadt Edinburgh besichtigt werden – Eduardo Paolozzi selbst hatte die Exponate bereits 1994 zu diesem Zweck der Scottish National Gallery of Modern Art gestiftet.
© Kunsthaus Lempertz
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