Bernhard Rode

Bernhard Rode - Studium in Berlin, Paris, Venedig und Rom

Bernhard Rode wurde am 25. Juli 1725 in Berlin geboren. Der Sohn eines Goldschmieds erhielt erste künstlerische Unterweisung durch seinen Vater, wie auch seine Brüder, die später eine Laufbahn als Kupferstecher und Kunsttöpfer einschlugen. Seine eigentliche Ausbildung erhielt Rode aber von dem preußischen Hofmaler und Direktor der Berliner Kunstakademie Antoine Pesne. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Porträtmalerei. 1748 unternahm Bernhard Rode eine mehrjährige Studienreise, die ihn zunächst nach Paris führte, wo er in den Werkstätten der französischen Maler Charles André van Loo und Jean Restout arbeitete. In Venedig und Rom widmete er sich dem Studium der alten Meister. Als er 1755 oder 1756 nach Berlin zurückkehrte, hatte er sich von der Porträtmalerei weitgehend gelöst und stattdessen die Historienmalerei als seine Berufung erkannt. Kurz nach seiner Rückkehr, im Jahr 1757, heiratete Rode, die Ehe blieb kinderlos. Eine jährliche Leibrente aus dem väterlichen Vermögen erlaubte es ihm, sich losgelöst von wirtschaftlichen Zwängen ganz auf die Malerei zu konzentrieren.

Die Aufklärung als hoher Auftrag der Kunst

Bernhard Rode stand der Berliner Aufklärung nahe und verkehrte mit den großen Schriftstellern und Philosophen seiner Zeit wie Thomas Abbt, Gotthold Ephraim Lessing, Friedrich Nicolai, Johann Georg Sulzer und Moses Mendelssohn. Die in diesem Kreis vorherrschende Verbindung von emanzipiertem Bürgertum und kaisertreuem Patriotismus wurde zur Grundlage von Bernhard Rodes künstlerischer Arbeit. Gemäß Sulzers Allgemeiner Theorie der Schönen Künste verstand Rode die Kunst als einen Akt der Erziehung, mit dem der Gesellschaft die richtige Wegweisung vermittelt werden sollte. Die immanenten moralischen und pädagogischen Ansätze waren für den Künstler wichtiger als formale Fragen, was sich gelegentlich in einer gewissen Flüchtigkeit seiner Zeichnungen und einer stereotypen Figurengestaltung manifestierte. 1783 wurde Rode auf Betreiben seines Freundes Daniel Chodowiecki zum Direktor der Berliner Akademie der Künste ernannt. Die Position stellte zu dieser Zeit eine große Herausforderung dar, weil sich der »Soldatenkönig« Friedrich Wilhelm I. kaum für Kunst interessierte und sein kultivierterer Nachfolger Friedrich II. französische Maler bevorzugte.

Große Teile des Werkes gingen im Krieg verloren

Bernhard Rode schuf ein umfassendes Oeuvre, zu dem zahlreiche großformatige Wand- und Deckengemälde für das Berliner Stadtschloss sowie für das Marmorpalais und das Neue Palais in Potsdam gehörten, aber auch Buchillustrationen, Altar- und Tafelbilder sowie Radierungen. Zu seinen bemerkenswertesten Illustrationsarbeiten gehört die Allgemeine Weltgeschichte für Kinder von Johann Matthias Schröckh, dessen kindgerechte Gestaltung für pädagogische Werke bis weit in das 19. Jahrhundert hinein als Maßstab galt. Auch die berühmten Fabeln des Moralphilosophen Christian Fürchtegott Gellert wurden mit Radierungen von Bernhard Rode versehen. Für seine Altarbilder orientierte sich Rode vorwiegend an dem niederländischen Meister Rembrandt van Rijn und dessen dunkler Farbpalette. Der Großteil der Wand- und Deckengemälde wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört, viele Altar- und Tafelbilder aus Privatbesitz gelten als verschollen. In seinem letzten Lebensjahrzehnt widmete er sich in Zusammenarbeit mit dem Architekten Carl Gotthard Langhans verschiedenen Bauprojekten des neuen Königs Friedrich Wilhelm II. Das 1793 fertiggestellte und am Brandenburger Tor angebrachte Flachrelief Triumph des Friedens geht auf Skizzen und Entwürfe von Bernhard Rode zurück.

Bernhard Rode starb am 28. Juni 1797 in Berlin.