Michael Sailstorfer - Biografie
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Michael Sailstorfer wurde am 12. Januar 1979 in Velden geboren. Als Sohn des Bildhauers Josef Sailstorfer kam er schon früh mit der bildenden Kunst in Berührung, sah seinem Vater bei der Arbeit zu und besuchte mit ihm verschiedene Ausstellungen. Folgerichtig begann er 1999 ein Kunststudium bei Olaf Metzel und Nikolaus Gerhart an der Münchener Akademie. 2003 ging er für ein Jahr nach London, wo er am Goldsmith College seine Kenntnisse vertiefte. Schon früh trieb Michael Sailstorfer bei seinem Schaffen die Frage um, in welchen Grenzen sich der Begriff Skulptur definieren lässt. Skulptur geht für ihn über die greifbare plastische Ebene hinaus, spielt sich auf mehreren Eben sinnlicher Wahrnehmung ab, kann sich ausdehnen und einen zusätzlichen Raum besetzen. Diesen Ansatz verdeutlicht Michael Sailstorfer zum Beispiel mit seiner Popcorn-Maschine, deren Inhalt sich kaskadenartig im Raum ausbreitet und durch knallenden Schall und charakteristischen Geruch immer weitere sinnliche Verbreitung findet.
Michael Sailstorfer machte mit seinen innovativen künstlerischen Ansätzen bereits zu Anfang seiner Karriere auf sich aufmerksam, er erhielt Stipendien der Studienstiftung des deutschen Volkes und der Villa Aurora und sein Name fand Eingang in die Liste der sogenannten 100 Köpfe von morgen, die im Jahr 2006 auf einer Ausstellung im Deutschen Historischen Museum in Berlin vorgestellt wurden. Zahlreiche Frühwerke sind nur noch auf Bildern erhalten, weil Michael Sailstorfer sie als temporäre Installationen im öffentlichen Raum konzipierte, so sein Projekt Wohnen mit Verkehrsanbindung, für das er diverse Wartehäuschen einer Buslinie im bayerischen Landkreis Erding mit wohnlichen Accessoires ausgestattet hatte. 2010 schuf der Künstler aus LKW-Schläuchen einen ganzen Himmel aus 300 Wolken, die unter dem programmatischen Namen Clouds zeitweise im neuen Anbau der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf zu bestaunen waren. Die Wahl seines Materials überlässt Sailstorfer oft der Inspiration der Umgebung, in der er schöpferisch tätig wird. Er nimmt auf, was er vorfindet und verarbeitet es zu einem neuen Werk.
Michael Sailstorfer geht es bei seiner Kunst nicht um Provokation, sondern um eine Erweiterung der Wahrnehmung nicht nur seines Publikums, sondern auch seiner selbst. Der Künstler möchte irritieren, anstoßen, verändern. Da werden Bäume schon einmal kopfüber aufgehängt, um den Besucher in einen Forst ganz anderer Art zu locken. Dann lässt er einen Baum sich bewegen, spielerisch umhertanzen, durch den Raum fegen. Die Installationen Michael Sailstorfers sind oft regelrechte Inszenierungen, bewegliche Skulpturen mit eigener Funktionalität, die ein von ihrem Schöpfer ersonnenes stummes Theaterstück aufführen. Für seine Kunst erhielt Michael Sailstorfer Preise und Auszeichnungen, darunter 2006 den Ars-Viva-Preis, 2009 den Sparda Kunstpreis NRW und 2011 den Kunstpreis junger westen.
Michael Sailstorfer lebt und arbeitet in Berlin.
© Kunsthaus Lempertz
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