Dirk Skreber

Dirk Skreber - Frühe Erfolge mit surrealen Häusern und Landschaften

1961 wurde Dirk Skreber in der Hafenstadt Lübeck geboren. 1982 zog er nach Düsseldorf, um dort an der Kunstakademie bis 1988 zu studieren. Bereits kurz nach Abschluss seines Studiums gelangen Dirk Skreber in den 1990er-Jahren erste Achtungserfolge: Die Günther-Peill-Stiftung Düren bedachte ihn mit einem Stipendium, das ihn von 1992 bis 1994 finanziell unterstützte. Dirk Skreber nutzte die Zeit, um weitere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen: Bereits im jungen Alter von 33 Jahren wurde er 1994 als Gastprofessor an die Staatliche Akademie in Karlsruhe berufen. Es waren in dieser Zeit vor allem surreale Motive, die den Künstler bekannt machten, Häuser und Landschaften, die Skreber in unwirklichem Stil mit klaren, kräftigen Linien und fluoreszierenden Farben auf die Leinwand brachte. Obwohl er damit unter anderem in München, Rostock und Düren ausstellen konnte und sogar in den USA Erfolg hatte, blieb Skreber dabei nicht stehen, sondern machte den nächsten Schritt.

Ein Meister der zeitgenössischen Figuration

Bei seinen Bildern setzte Dirk Skreber mehr und mehr auf große Formate und einen einzigartigen Stil von großem Wiedererkennungswert. Mit großer Akribie baute er seine Arbeit auf fotografischen Vorlagen auf, seine Themen waren nun die Dinge des Alltäglichen, oft auch in ihrer dramatischen und selbst grauenhaften Ausprägung. Die sehr reduziert ausgeführten Gemälde zeigten Szenerien von Autounfällen, Flutkatastrophen, verfallene und verlassene Häuser. Niemals aber waren Menschen in diesen Bildern zu finden, Skreber mied konsequent die Darstellung emotionaler Bezüge, setzte die Ereignisse stattdessen auf eine distanzierte, doch nicht minder eindrückliche Weise in Szene und schuf so unverwechselbare Bilder, die in Teilen an Stillleben erinnerten. Gleichzeitig mutete den Ausführungen von Dirk Skreber noch immer eine leise Spur seiner surrealen Anfänge an, das gezeigte Grauen wirkte bisweilen unwirklich und ausgedacht, versank in einer Art von Zeitlosigkeit, die viele Betrachter zugleich verunsicherte und faszinierte. Gerade diese Eigentümlichkeit führte zu einer erfolgreichen Rezeption durch die internationale Kunstszene, Dirk Skreber wurde von nahezu allen großen Museen auf der Welt zu Einzelausstellungen eingeladen.

Zwischen Stolz und Verachtung

Nicht nur die Gemälde Skrebers benötigten immer mehr Platz – manche beanspruchten eine Breite von bis zu sieben Metern –, auch große Installationen entstanden, die sich teilweise über mehrere Räume erstreckten. Im Jahr 2000 entwarf er für seine erste große Ausstellung in Deutschland eine groteske Szenerie aus meterhohen Architekturelementen und Wasserbassins. Für seine Arbeit erhielt Dirk Skreber Preise und Auszeichnungen, darunter den hoch dotierten "Preis der Nationalgalerie für junge Kunst", den der Künstler mit der ihm eigenen Mischung aus Stolz und Skepsis entgegennahm. Zu der Freude über die Würdigung seiner Arbeit gesellten sich bei Skreber immer auch Zweifel an der Ausrichtung des Kunstbetriebs, dem er sich niemals ganz zugehörig fühlte. In den letzten Jahren widmete sich Dirk Skreber verstärkt auch der Porträtmalerei, wobei er auch hier seine besonderen Akzente einbrachte und seine Darstellungen mit überlagerten Ornamenten eine besondere Dynamik verlieh. Dirk Skrebers Lebensmittelpunkt ist New York.