Dash Snow

Dash Snow wurde am 27. Juli 1981 als Dashiell A. Snow in New York City geboren. Seine Eltern waren Taya Thurman – eine Halbschwester der Schauspielerin Uma Thurman (*1970) – und Christopher Snow, seine Großeltern der Buddhismus-Experte Robert Thurman (*1941) und die Künstlerin Marie-Christophe de Menil; seine Urgroßeltern John de Menil (1904–1973) und Dominique de Menil (1908–1997), Philanthropen, Mäzene und Gründer der in Houston beheimateten Menil Collection. Dash Snow verbrachte seine Kindheit mit seinen beiden Geschwistern Maxwell und Caroline in der Upper West Side in New York und kam im Alter von 13 Jahren in ein stationäres Behandlungszentrum für Kinder mit oppositioneller Trotzstörung. Er wandte sich früh von seiner Familie ab und lebte auf der Straße; mit 18 Jahren heiratete er die korsische Künstlerin Agathe Aparru (*1976), die auch nach der Scheidung weiter als Agathe Snow auftrat. Im Jahr 2007 bekam Dash Snow mit seiner neuen Partnerin Jade Berreau die gemeinsame Tochter Secret Midnight Magic Nico.

Dash Snow interessierte sich bereits als Teenager für das Fotografieren und begann damit, Bilder von Orten zu machen, an die er sich sonst vielleicht am nächsten Tag nicht mehr würde erinnern können. In den 1990er Jahren gehörte er der IRAK Graffiti Crew an, deren Name sich auf Ladendiebstahl bezog – in den USA auch racking genannt. Um seine Straßenkunst zu signieren, verwendete Dash Snow das Tag SACE oder SACER, das nach seinem Tod zum Gegenstand eines Rechtsstreits zwischen seiner Familie und dem Fast-Food-Unternehmen McDonald's wurde, weil manche McDonald's-Filialen in Europa und Asien Snows Tag zu Dekorationszwecken benutzten. Die Klage wurde später allerdings fallengelassen. Im Jahr 2005 konnte er zum ersten Mal seine Fotografien ausstellen, es handelte sich hauptsächlich um kleinformatige Polaroids, die ihn selbst und seinen Freundeskreis beim Sex, beim Drogenkonsum und bei Gewaltorgien im öffentlichen Raum zeigten. 2006 stellte ihn das renommierte Wall Street Journal neben weiteren jungen Künstlern wie Rosson Crow (*1982), Keegan McHargue (*1982), Barney Kulok (*1981), Zane Lewis (*1981), Ryan Trecartin (*1981) und Jordan Wolfson (*1980). Im selben Jahr war Dash Snow auch auf der Whitney Biennal vertreten.

Dash Snow sorgte im Jahr 2007 mit einer Installation für Aufsehen, die er gemeinsam mit Dan Colen aus zerfetzten Telefonbüchern in der Galerie von Jeffrey Deitch (*1952) schuf; die Ausstellung wurde als »Nest« oder »Hamsternest« bezeichnet. Außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika stieß sein Werk vor allem in Berlin auf Interesse und wurde dort mehrfach ausgestellt.

 

Dash Snow starb am 13. Juli 2009 in einem New Yorker Hotel an einer Überdosis Heroin. Weil er nur 27 Jahre alt wurde, wird er mitunter zum sogenannten Klub 27 gezählt.