Max Weiler

Max Weiler wurde am 27. August 1910 in Absam geboren. Der Sohn eines Juristen besuchte das Collegium Bernardi in Bregenz-Mehrerau und das Franziskanergymnasium Hall in Tirol und absolvierte im Jahr 1929 die Matura an der Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck. Dort begann er auch seine künstlerische Ausbildung bei dem Maler und Restaurator Toni Kirchmayr (1887–1965), ehe er ein ordentliches Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Karl Sterrer (1885–1972) begann. Der österreichische Maler und Grafiker brachte Max Weiler die chinesische Malerei nahe, namentlich die Landschaftsmalerei der Song-Dynastie (960–1279). Schon früh erhielt Max Weiler Preise und Auszeichnungen, so 1931 den Akademischen Schulpreis und 1936 den Akademischen Studienpreis. Im Auftrag des Architekten Clemens Holzmeister (1886–1983) schuf Weiler das Glasfenster Bund im Blut des Sohnes für die Österreich-Kapelle im päpstlichen Pavillon der Weltfachausstellung Paris 1937. Im selben Jahr ermöglichte ein Staatsstipendium dem Künstler die Reise nach Rom.

Max Weiler arbeitete von 1939 bis 1942 als Hilfslehrer und wurde am 1. Januar 1941 auf eigenen Antrag in die NSDAP aufgenommen. Die nationalsozialistische Blut-und-Boden-Ideologie machte er zum Thema seines großformatigen Bildes Osttiroler Bauernfamilie. Der Kunsthistoriker Otto Lutterotti (1909–1991) pries Weiler als »vielversprechendes Talent« und lobte seinen »energischen Strich«. 1942 musste der Künstler für die Deutsche Wehrmacht als Gefreiter nach Oberitalien und Jugoslawien gehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte Max Weiler mit seinen Fresken für die Theresienkirche auf der Hungerburg in Innsbruck für Aufsehen, weil er Menschen in Tiroler Tracht unter dem Kreuz Christi versammelte. Die Fresken wurden schließlich für mehrere Jahre verhängt, um eine Entfernung auf Anordnung des Vatikans zu verhindern. Während eines Paris-Besuchs lernte Weiler die französischen Maler Alfred Manessier (1911–1993) und Nicolas de Staël (1914–1955) kennen. 1954 stellte er im Künstlerhaus Salzburg aus, 1955 nahm er an der Biennale von São Paolo teil, 1960 vertrat er Österreich auf der XXX. Biennale di Venezia.

Max Weiler erhielt eine Vielzahl an Auszeichnungen, darunter den Großen Österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst im Jahr 1960, den Tiroler Landespreis für Kunst im Jahr 1987 und die Ehrenbürgerwürde der Stadt Wien im Jahr 2000. Trotz dieser Ehrungen war er in der Öffentlichkeit immer wieder umstritten und musste sich sogar gerichtlich mit seinen Kritikern auseinandersetzen. Dessen ungeachtet wurde Max Weiler von der Kritik gefeiert, stellte im Frankfurter Kunstverein aus, in der Innsbrucker Galerie Krinzinger und im Museo de Arte Moderno in Mexiko-Stadt. Der vielseitig interessierte Künstler bereiste Kenia und noch im hohen Alter die USA. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1981 lehrte er als Professor an der Wiener Kunstakademie. 1993 gestaltete er eine Briefmarke für die österreichische Post.

 

Max Weiler starb am 29. Januar 2001 in Wien.