Konrad Witz

Konrad Witz - Studienjahre im Dunkeln, Mitglied der Basler Malergilde

Konrad Witz wurde wahrscheinlich um das Jahr 1400 herum in Rottweil geboren. Wie bei vielen anderen Künstlern aus seiner Zeit liegen seine frühen Jahre im Dunkeln; es ist bis heute unklar, wo und bei wem er seine Ausbildung erhalten hat. Die Wanderjahre seiner Lehrzeit könnten ihn nach Burgund und in die Niederlande geführt haben, möglicherweise auch nach Italien, wo er in Ferrara und Florenz vielleicht die italienische Frührenaissance kennengelernt hat. In jedem Fall führte ihn sein Weg schließlich nach Basel, wo er 1434 der Zunft zum Himmel beitrat. In Basel fand von 1431 bis 1449 außerdem das berühmte Basler Konzil statt, bei dem heftig um innerkirchliche Reformen und den Primat des Papstes gestritten wurde. Für Konrad Witz bot die Anwesenheit zahlreicher wichtiger Persönlichkeiten eine willkommene Möglichkeit, nützliche Kontakte zu knüpfen und seine Stellung als Maler zu festigen. Er lernte wohlhabende Mäzene kennen und pflegte fruchtbaren Austausch mit anderen Künstlern.

Nur wenige erhaltene Werke bezeugen Witz' Meisterschaft

Konrad Witz erwarb das Bürgerrecht der Stadt Basel und ist nach verschiedenen Quellen als anerkannter Maler bezeugt. Er nahm an den Versammlungen der Lukasbrüder teil und erhielt Aufträge der öffentlichen Hand, zum Beispiel die Wandmalereien für das städtische Kornhaus. In Basel war Konrad Witz zunächst als Konrad von Rottweil bekannt. Seine Zeitgenossen beeindruckte der Künstler insbesondere durch sein Vermögen, Oberflächen realistisch zu texturieren und Figuren plastisch darzustellen. Konrad Witz signierte seine Werke nur selten, was eine sichere Zuordnung erschwert. Nur wenige Stücke können ihm zweifelsfrei zugewiesen werden. Erst im Jahr 1897 wurde seine Signatur jedoch auf dem Genfer Petrusaltar entdeckt. Der Wunderbare Fischzug verlegt die Berufung des Petrus vom biblischen See Genezareth an die naturgetreu nachgebildete Landschaft des Genfersees, einschließlich der Berge Le Môle und Petit Salève. Damit gilt es gleichzeitig als erstes europäisches Kunstwerk mit exakter Topografie.

Der Heilsspiegelaltar in Basel ist das Meisterstück von Konrad Witz

Der nur in Fragmenten erhaltene Basler Heilsspiegelaltar gilt neben dem Genfer Altar als das unbestrittene Meisterstück des Künstlers, der sich wie kein Anderer darauf verstand, das bestehende Wissen der zeitgenössischen niederländischen Malerei mit seiner eigenen unverkennbaren Handschrift zu verbinden. Auf diese Weise trieb Konrad Witz maßgeblich die radikale Erneuerung der bildenden Kunst im frühen 15. Jahrhundert voran. Er vollzog mit großer Konsequenz den unvermeidlichen Schritt von der überwiegend pittoresken, oft verniedlichenden Darstellung der Gotik hin zu einer naturalistischen Klarheit. Obwohl nur Werke aus seinen letzten zwölf Lebensjahren erhalten und bekannt sind, steht die Meisterschaft des Künstlers außer Zweifel; insbesondere seit der spektakulären Entdeckung des Genfer Altars beschäftigen die vielen ungeklärten Fragen um Biografie und Werk Wirtz' wieder verstärkt die Fachgelehrten.

Konrad Witz starb um das Jahr 1446 herum in Basel. Sein Tod ist nicht bezeugt, doch wird seine Ehefrau Ursel auf Dokumenten aus dieser Zeit als Witwe ausgewiesen.