Albert Zimmermann

August Albert Zimmermann wurde am 20. September 1809 in Zittau geboren. Sein Interesse an der bildenden Kunst führte dazu, dass er sich im Alter von 21 Jahren zunächst auf autodidaktischem Weg der Landschaftsmalerei näherte. Später besuchte er die Hochschule für Bildende Künste Dresden und die Akademie der Bildenden Künste München. Während die Zeit in Dresden von der Forschung mehr als biografische Notiz gewertet wird, prägten die Jahre in München den Künstler sehr. Von seinen Zeitgenossen wurde Albert Zimmermann sehr geschätzt: Der Bildhauer Johann von Halbig (1814–1882) schuf eine Gipsplastik Zimmermanns, die von Ludwig I. von Bayern persönlich erworben wurde und heute zum Bestand der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in der Neuen Pinakothek München gehört.

Albert Zimmermann orientierte sich mit seinem strengen Stil der Anfangsjahre an seinen erklärten Vorbildern Johann Christian Reinhart (1761–1847), Joseph Anton Koch (1768–1839) und Bonaventura Genelli (1798–1868). Insbesondere Koch schätzte Zimmermann außerordentlich und empfahl seine Malweise auch seinen eigenen Schülern zum Vorbild und Maßstab. Mit zunehmender Reife wurde allerdings Albert Zimmermanns Malerei weicher und breiter und er entfernte sich zusehends von der ursprünglichen stilistischen Strenge. Als Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens gelten die späten 1850er-Jahre bis frühen 1870er-Jahre, in denen kraftvolle Landschaftsdarstellungen und wuchtige Szenen aus Mythologie, Historie und Bibel, darunter Kreuzigung Jesu Christi und die Auffindung Moses, entstanden. In seinen letzten Jahren verlegte sich Albert Zimmermann auf die Vedutenmalerei, die allerdings nicht mehr das begeisterte Echo seiner früheren Landschaftsgemälde fand. Sie entstanden in großer Zahl und wurden vom Künstler nicht mehr signiert, sondern nur mit drei Sternen gekennzeichnet.

Albert Zimmermann gründete in München eine vielbesuchte Malschule für Landschaftsmalerei und unterrichtete zahlreiche Schüler, darunter seine jüngeren Brüder Max Zimmermann (1811–1878), Robert Zimmermann (1818–1864) und Richard Zimmermann (1820–1875). Sein Lieblingsschüler war der deutsche Maler Adalbert Waagen (1833–1898), der ihm 1857 auch nach Italien folgte, als Albert Zimmermann dort eine Professur an der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand antrat. Von 1859 oder 1860 bis 1872 lehrte Zimmermann an der Akademie der bildenden Künste Wien, wo man ihn aufgrund von Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung frühzeitig pensionierte. Im Jahr 1880 lebte er zeitweilig in Salzburg, ehe er 1884 oder 1885 nach München zurückkehrte, wo er bis zum Ende seines Lebens blieb. Neben seinen Brüdern und Adalbert Waagen unterwies Albert Zimmermann auch die österreichischen Maler Eugen Jettel (1845–1901), Emil Jakob Schindler (1842–1892), Robert Russ (1847–1922), Rudolf Ribarz (1848–1904) und Adolf Ditscheiner (1846–1904) sowie den ungarischen Maler Géza Mészöly (1844–1887).

 

Albert Zimmermann starb am 18. Oktober 1888 in München.