ANNA SELBDRITT
Holz, Farbfassung, wohl Franken um 1500
Rosetten der Marienkrone angebrochen. Das freiplastische Jesuskind ist alt angefügt, erkennbar an einem feinen Spalt. Höhe 97 cm, Tiefe 14 cm.
Hochrelief der auf einer flachen Plinthe stehenden Anna in bodenlangem, grünem Kleid und rotem Umhang; Kopf und Haare werden von einem matronenhaften Schleier bedeckt. In sanft schwingendem Kontrapost stehend und den Kopf leicht zur Seite geneigt, hält sie die kleinfigurigen Darstellungen ihrer Tochter Maria und des Jesuskindes zu ihren Seiten auf den Händen. Maria ist bekrönt und trägt ein langes blaues Kleid, sie hält ein aufgeschlagenes Buch. Das nackte Jesuskind weist dagegen Weintrauben und einen Apfel (?) vor. Das sehr plastisch wirkende Relief zeichnet sich durch ein bewegtes Faltenspiel aus, wobei die gestauchten Gewandpartien einen Kontrast zu den gleichmäßigen Konturen der Säume bilden.
Provenienz
874. Lempertz-Auktion, Köln, 21.5.2005, Lot 809.
Ausstellung
Stadtmuseum Lindau 2007, Nr. 35.