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Lot 223 D

Ewald Mataré - Tänzelndes Pferd / Chinesisches Pferd

Auktion 1004 - Übersicht Köln
30.11.2012, 00:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 30.000 € - 35.000 €
Ergebnis: 46.360 € (inkl. Aufgeld)

Bronzeplastik, auf ovale Plinthe montiert. Höhe 20,7 cm. Seitlich auf der Plinthe mit der Stempelmarke 'MATARÉ' signiert. - Einer von 13 bekannten Güssen, 4 davon Nachlass-Güsse. - Mit schöner mittelbrauner, ins Rötliche spielender Patina.

Schilling 241 a

Das „Tänzelnde Pferd“ ist Matarés bekannteste Pferdeplastik. Es zeichnet sich nicht nur durch Allansichtigkeit, sondern auf Grund der bewegten schlanken Glieder und der dominanten S-förmigen Schwingung des Körpers durch besondere Anmut, Grazilität und Leichtigkeit aus. Vorläufer ist ein ebenfalls 1943 im Kloster Eberbach gefertigtes „Tänzelndes Pferd“ aus Zedernholz (Vgl. WVZ 241). Der Reiz dieser geschnitzten Arbeit liegt in der besonderen Maserung des Holzes, wohingegen sich die Arbeit in Bronze durch ihren taktilen Reiz auszeichnet. Wie üblich hat Mataré kein spezielles Pferd vor Augen gehabt, sondern repräsentiert auf zeichenhafte Weise das Generelle, Wesenhafte des Pferdes. Durch die Reduktion auf das Allgemeingültige gewinnen die Tierplastiken eine Bedeutung auf geistiger Ebene, also über das rein Abbildende hinaus. Sie fungieren als höheres Sinnbild für die Spezies Pferd. So weist auch die weitere Bezeichnung als „Chinesisches Pferd“ auf seinen ornamentalen Charakter hin. Mataré hat die zum Ornament reduzierte, elegante und geistgeprägte Darstellung einer naturalistischen vorgezogen. Die ornamentale Gesamtform verdeutlicht erneut ihren emblematischen Charakter.

Werkverzeichnis

241a Schilling

Provenienz

Privatbesitz Rheinland

Literaturhinweise

Hanns Theodor Flemming, Ewald Mataré, München 1955, S. 27, Taf. 23 mit ganzseitiger Abb. (Holz); Ausst. Kat. Mataré und seine Schüler. Beuys, Haese, Heerich, Meistermann, Hannover/Nijmegen/Krefeld, Nr. 29, Abb. S.46; Klaus Honnef/Hans M. Schmidt (Hg.), Ausst. Kat. Aus den Trümmern, Neubeginn und Kontinuität. Kunst und Kultur im Rheinland und Westfalen 1945 -1952, Bonn (Rheinisches Landesmuseum), Düsseldorf (Kunstmuseum), Bochum (Museum Bochum), Köln 1985, Nr. P 35

Ausstellung

u.a.: Trier 1966 (Städt. Museum), Mataré, Kat. Nr. 13; Düsseldorf 1967 (Städt. Kunsthalle), Ewald Mataré. Plastiken, Kunsthandwerk, Handzeichnungen [...], Kat. Nr. 46; Sittard 1969 (Kritzraedthuis), Ewald Mataré, Kat. Nr. 21; Aachen 1973 (Suermondt-Museum), Ewald Mataré, o. Nr.; Kaiserslautern/Heilbronn 1981 (Pfalzgalerie/Städt. Museen), Ewald Mataré, Nr. 31, o. Abb. (Holz); Kleve 2010 (Kurhaus Kleve), Ewald Mataré. Plastik, Eine rheinische Privatsammlung, Kat. Nr. 23 mit ganzseitiger Farbabb., S. 70 f., S. 139