Eugène Carrière - Femme de dos, se déshabillant - image-1

Lot 253 Dα

Eugène Carrière - Femme de dos, se déshabillant

Auktion 1004 - Übersicht Köln
30.11.2012, 00:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 8.000 € - 10.000 €
Ergebnis: 26.840 € (inkl. Aufgeld)

Öl auf Leinwand 46,5 x 38,5 cm, gerahmt. Unten links signiert 'EUGÈNE CARRIÈRE'. - In schöner originaler wie unberührter Erhaltung, der Firnis wie oft bei Gemälden des Künstlers nachgegilbt. Die Ränder rahmungsbedingt berieben, fachmännisch restauriert mit minimalen Reutschen.

Nicht bei Nora-Milin

Carrières „Femme de dos, se déshabillant“, ein kleiner Rückenakt, durchaus erotisch und aus dem Halbdunkel eines monochromen „Sfumato“ entwickelt, mag exemplarisch das enge Verhältnis zwischen Carrière und Auguste Rodin in Erinnerung rufen. Der Bildhauer hatte um 1890 dem Maler eine Marmorskulptur der „Idole Éternelle“ verehrt, der Maler dem Bildhauer das Plakat seiner legendären Einzelschau im Pavillon der Place d'Alma 1900 gestaltet - um nur zwei markante Beispiele der lebenslangen Freundschaft zwischen beiden zu nennen, die auch eine spezifische Beziehung künstlerischer Zeitgenossenschaft war. Carrières Ästhetik traf den Nerv der symbolistischen Generation: die Kritiker der Avantgarde, die Literaten, Poeten und bildenden Künstler erkannten ihn als einen der ihren. Hat man stilistisch noch Einflüsse bei Munch und dem frühen Picasso beschrieben, so ist auch der amerikanische Fotograf Edward Steichen zu nennen, der dem Reiz der Gemälde Carrières rezeptiv erlag, 1901 bekannte er:
„Carrière, one of the greatest of modern French painters, keeps all his pictures in a low brownish key, using no pure whites or darks; and blending his tones, he secures an exquisite feeling of atmosphere and shrouds that in a lovely sentiment.” (aus “Photogram”, zitiert nach: Robert James Bantens, Eugène Carrière, The Symbol of Creation, New York 1990, S. 44)

Zertifikat

Die Authentizität des Gemäldes wurde von Véronique Nora-Milin, Paris, der Urgroßenkelin des Künstlers bestätigt; mit einer Fotoexpertise vom 1. Oktober 2012

Provenienz

Ehemals Privatsammlung Südtirol