Josef von Führich - KLEINES MÄDCHEN MIT SCHUTZENGEL - image-1

Lot 1201 Dα

Josef von Führich - KLEINES MÄDCHEN MIT SCHUTZENGEL

Auktion 1010 - Übersicht Köln
11.05.2013, 11:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 14.000 € - 16.000 €
Ergebnis: 15.860 € (inkl. Aufgeld)

Josef von Führich

KLEINES MÄDCHEN MIT SCHUTZENGEL

Öl auf Holz. 182 x 115 cm.
Jos. Führich pinxit. 1827. A. D..

Der in Nordböhmen gebürtige Josef Führich wurde, nachdem er zunächst Schüler seines Vaters war, ab 1819 an der Kunstschule Prag ausgebildet. Dank eines Rom-Stipendiums lebte er von 1827 bis 1829 in der Ewigen Stadt, wo er sich den Nazarenern anschloss. Mit Overbeck, Koch und Schnorr von Carolsfeld arbeitete Führich an den Fresken des Casino Massimo. Ab 1829 hielt sich der Künstler wieder in seiner böhmischen Heimat auf, bevor er 1834 nach Wien übersiedelte, wo er zunächst zum Kustos der Akademiegalerie und 1840 zum Professor für historische Komposition berufen wurde. Nachdem der Künstler 1861 in den erblichen Ritterstand erhoben und 1875 zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt worden war, starb Josef von Führich 1876 in Wien.
Das Oeuvre Josef von Führichs, der zahlreiche Schüler ausbildete, beinhaltet nahezu ausschließlich religiöse Sujets, darunter zahlreiche Altarbilder und Illustrationen zu alt- und neutestamentarischen Szenen. Als sein bedeutendstes Werk gelten die umfangreichen Fresken in der Altlerchenfelder Kirche in Wien. Darüber hinaus entstanden romantisch-religiöse Darstellungen, zu denen auch das vorliegende großformatige Gemälde eines kleinen Mädchens mit Schutzengel zählt. Entstanden ist es 1827, vermutlich kurz vor der Übersiedelung nach Rom. Das Motiv des Schutzengels hatte Führich bereits ein Jahr zuvor in kleinerem Format auf Kupfer im Rahmen seines Zyklus' zur Legende der Genoveva von Brabant aufgegriffen, dem er sein Rom-Stipendium verdankte. Hier wird das Motiv nun aus dem Legendenzusammenhang gelöst und in einer monumentalen, brillant gemalten und kolorierten Ausführung auf die beiden Figuren des Mädchens und des Schutzengels konzentriert.

Provenienz

Ehemals Fürstliche Sammlung Schwarzenberg-Hoyos (verso Reste eines Klebeetiketts). - Privatbesitz, Deutschland.