Maxime Emile Louis Maufra - Les Goémons jaunes - image-1

Lot 652 Rα

Maxime Emile Louis Maufra - Les Goémons jaunes

Auktion 1013 - Übersicht Köln
25.05.2013, 11:30 - Moderne Kunst und Sammlung Rau für UNICEF - 25. Mai 2013
Schätzpreis: 30.000 € - 35.000 €
Ergebnis: 50.020 € (inkl. Aufgeld)

Öl auf Leinwand, doubliert, 60,5 x 73,5/74 cm, gerahmt. Unten rechts mit rotbraunem Pinsel signiert und datiert 'Maxime Maufra 91.'. - Rückseitig auf der Mittelstrebe des Keilrahmens mit zwei Papieretiketten, das eine mit der handschriftlichen Bezeichnung "Maxime MAUFRA/ Les Goëmons jaunes" (d.i.: "Der gelbe Seetang"), das andere, fragmentiert, mit maschinenschriftlichen Angaben auf Englisch zum Künstler und zum vorliegenden Werk.

Mit einer Bestätigung von Caroline Durand-Ruel Godfroy vom 27. März 2013.
Das Gemälde wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Arbeiten von Maxime Maufra aufgenommen.

Sammlung Rau für UNICEF

Schon früh begann Maxime Maufra sich autodidaktisch als Maler auszubilden, übte jedoch hauptberuflich eine kaufmännische Tätigkeit aus. 1890 traf er die Entscheidung, sich zukünftig ganz der Malerei zu widmen. Er kehrte seiner Heimatstadt Nantes den Rücken und reiste in die Bretagne, wo er sich länger in Pont-Aven aufhielt und die Bekanntschaft von Paul Gauguin und Paul Sérusier machte.
In diesem Kontext entstand unser Gemälde, welches einen felsigen Abschnitt der bretonischen Küste in hellem, sommerlichen Licht wiedergibt. Maufra stellt hier keine konventionell-idyllische Strandszene dar. Vielmehr konzentriert er sich auf das alltägliche Motiv des Seetangs, der an der rauen, naturbelassenen Küste in großen Mengen an das Ufer gespült wird und sich hier im flachen Wasser an den Felsen verfängt. An diesem Sujet mag den Maler besonders der Kontrast von Farbe und Struktur gereizt haben, welcher sich zwischen dem orange-gelben Seetang und den luziden Blautönen des Wassers ergibt. In intensiv leuchtender Farbigkeit hält er die schlichte Schönheit der Szenerie fest.
In der Verwendung reiner, kräftiger Farben scheint Maufra den Inspirationen der Schule von Pont-Aven zu folgen, insgesamt bleibt er jedoch sehr eigenständig in seinem künstlerischen Ausdruck.
1892 lässt er sich als erster Künstler im berühmten Pariser Atelierhaus Bateau-Lavoir nieder. Neben den hier entstehenden Pariser Stadtansichten bleibt Maufra für seine Küstenmotive bekannt, die er bei wiederholten Aufenthalten in der Bretagne und der Normandie schafft.

Provenienz

Galerie Durand-Ruel, Paris (1894); Galerie Durand-Ruel, New York (1895); R. Spaulding, New York (1899); Fifth Avenue Art Galleries, New York (1904); Arthur Tooth & Sons Ltd., London o.J. (Etikett auf Rückseitenschutz); Sotheby's London Auktion 29.03.1973, lot 132

Literaturhinweise

Jean-Jacques Lévêque, Les années de la Belle Époque 1890-1914, Paris 1991, S. 230 u. 720, mit Farbabb. 230

Ausstellung

Quimper 1996 (Musée des Beaux-Arts), Maxime Maufra, Kat. Nr. 13, Abb. S. 53; Paris/Quimper/Neapel 2003/2004 (Musée du Luxembourg/Musée des Beaux Arts/Castel Sant'Elmo), L'aventure de Pont-Aven et Gauguin