Georg Schrimpf - Oberbayerische Landschaft - image-1

Lot 679 Dα

Georg Schrimpf - Oberbayerische Landschaft

Auktion 1013 - Übersicht Köln
25.05.2013, 11:30 - Moderne Kunst und Sammlung Rau für UNICEF - 25. Mai 2013
Schätzpreis: 28.000 € - 30.000 €
Ergebnis: 32.940 € (inkl. Aufgeld)

Georg Schrimpf

Oberbayerische Landschaft
1932

Öl auf Leinwand 45 x 70,3 cm G. Schrimpf

Die Landschaft um seine Geburtsstadt München malt Schrimpf häufiger - sicher auch in Verbundenheit mit seiner Heimat. Aber in den 1930er Jahren gibt das Landschaftsthema auch vielen Künstlern Gelegenheit weiter zu arbeiten, ohne politische Repressalien befürchten zu müssen. Auch Schrimpf, der schon 1916 in Herwarth Waldens Galerie „Der Sturm“ ausstellt und Mitte der 1920er Jahre in der Mannheimer Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ mit einer herausragenden Anzahl von Werken beteiligt ist, kann der Verfolgung durch das NS-Regime nur knapp entgehen. Eine „Neue Romantik“ in der Kunst wird in einer Reihe von Ausstellungen Ende der 1920er/Anfang 1930er Jahre thematisiert. Diesem neuen, altmeisterlich anmutenden Sinn für Romantik gibt Schrimpf in der vorliegenden „Oberbayerischen Landschaft“ Ausdruck, bleibt aber dennoch der Kühle der „Neuen Sachlichkeit“ verpflichtet. Im letzten Abendglühen sind lange Wolkenbahnen sanft beschienen, zwei Bäume geben als Repoussoir dem Betrachter die Möglichkeit sich einzulassen auf den weiten Bildraum. Die Landschaft ist von außergewöhnlicher, ja übernatürlicher Tiefe: Selbst die Dachschindeln und die Tannenwipfel auf den entferntesten Hügeln sind so detailliert beschrieben, wie man es schwerlich in der Realität vorfinden würde. Dies verleiht der Landschaft in ihrer deskriptiven Idylle einen surreal verunsichernden Moment.
Selten kommen heute noch Gemälde aus dem schmalen Werk des früh verstorbenen Künstlers auf den Markt.

Werkverzeichnis

Nicht bei Hofmann/Praeger

Provenienz

In den 1930er Jahren in Berlin erworben, seitdem Privatbesitz Nordrhein-Westfalen