Lot 683 Dα

Hofer hat von ihm bevorzugte Themen immer wieder aufgegriffen und variiert. Allen Bildern gemeinsam ist eine betont strenge Tektonik. Die Gattung der Blumenstillleben taucht in seinem Werk erst seit 1930 vermehrt auf. Dabei hat er Korbblütler wie Zinnien und Dahlien besonders gerne dargestellt.
Als einer der ersten deutschen Künstler war Hofer 1933 seines Lehramtes an der Berliner Kunsthochschule enthoben worden. Ebenso wurde ihm damals Ausstellungs- und Malverbot erteilt, wobei er letzteres - wie viele andere Künstler auch - missachtete. Allerdings zwang ihn die neue, bedrohliche Situation zu veränderten Motiven.
Für diesen Umstand und Hofers häufig fast uni-tonige Farbpalette erscheint das üppige Blumenstilleben farbintensiv und leuchtend. Auch ist das Motiv trotz des bräunlich-violetten Hintergrundes in fast impressionistischer Manier auf die Leinwand gebracht. Das typisch Spröde, Trockene hat Hofer hier bewusst vermieden und den Akzent vielmehr auf harmonische Rot- und Violetttöne, bzw. heitere Farben gelegt, ohne diese durch Weißbeimischung zu verschleiern. Die Kargheit und Starre, die für Hofer so charakteristisch sind, finden wir hier allein in der kunstvoll, aber gewissermaßen kantig drapierten Tischdecke wieder. Mit ihr setzte er einen leuchtenden Kontrapunkt zu dem dunklen Hintergrund. Das Stilleben scheint Hofers Sehnsucht nach einer heilen, ruhigen Welt widerzuspiegeln.