Gustave de Smet
Village scene (The Hamlet)
Um 1918
Öl auf Leinwand, auf Karton aufgezogen 38 x 39,1 cm
In den Jahren 1916-1921 lebte Gustave de Smet in dem Dorf Blaricum, nördlich von Laren. Die vorliegende expressionistische Landschaft des Künstlers mit dem blauen Gehöft entstand in dieser Zeit und in dieser Umgebung (vgl. Boyens 486, op. cit. mit Abb. S. 353).
Mit Frits Van den Berghe, Paul Gustave Van Hecke, André De Ridder sowie Constant Permeke, den Literaten und bildenden Künstlern der Künstlerkolonie Laethem-Saint-Martin, blieb Gustave de Smet engstens befreundet; in diesem Zirkel hatte sich um 1910, nach impressionistischen Anfängen, ein flämischer Expressionismus ausgeprägt. Nach dem 1. Weltkrieg verstärkt sich diese stilistische Entwicklung und im Werk De Smets wird der moderne Wandel in den Figuren und Landschaftsbildern sehr deutlich. Er tendiert zur fromalen Abstraktion, zu einem flächigen synthetischen Bildaufbau und neuer Farbgebung. Wie Piet Boyens ausführt, werden Einflüsse nicht nur deutscher expressionistischer Kunst sondern auch des französischen Kubismus in eigener Art verarbeitet. Charakteristisch für diese Werkphase um 1918 ist die angereicherte, pastos aufgetragene Farbe.
Provenienz
Ehemals Sammlung Dr. Jules van Roy, Gent; seitdem in Famlienbesitz
Literaturhinweise
vgl. Piet Boyens, Gust. De Smet, Chronique et Analyse de l'oeuvre, avec un catalogue raisonné et illustré: peintures, dessins et oeuvre graphique, Antwerpen 1989, Nr. 486 ("Vue du village (Blaricum) 1918") mit Abb. S. 353 bzw. vgl. Robert Hoozee, Vlaams Expressionisme in Europese Context 1900-1930, Ausst. Kat. Museum voor Schone Kunsten Gent 1990, Kat. Nr. 75 "Dorpsgezicht (Blaricum) 1918" mit Abb. S. 127; vgl. auch Piet Boyens (Hg.), Retrospectieve Gust. De Smet, Ausst. Kat. Provinciaal Museum voor Moderne Kunst, Oostende, 1989, Kat. Nrn. 48 - 62.