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Lot 580 D

Emil Schumacher - Belua

Auktion 1014 - Übersicht Köln
24.05.2013, 11:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 80.000 € - 120.000 €
Ergebnis: 109.800 € (inkl. Aufgeld)

Mischtechnik auf Leinwand 100 x 81 cm, mit Atelierleiste gerahmt. Unten rechts signiert und datiert '60 Schumacher' sowie rückseitig auf dem Keilrahmen betitelt 'BELUA'. - Mit leichten Altersspuren.

Die vorliegende Arbeit ist im Emil-Schumacher-Archiv, Hagen, unter der Nummer 0/116 registriert.

Emil Schumachers „Belua“ entstand 1960 und wurde zwei Jahre später auf der XXXI. Biennale in Venedig präsentiert, die den internationalen Durchbruch des Künstlers markieren sollte. Besonders augenfällig ist der satte Blauton, mit dem der Künstler in der rechten oberen Bildhälfte arbeitete und der im Kontrast steht zu den Farbtönen im restlichen Gemälde. Dieses Blau ist häufig anzutreffen bei Schumacher und geht laut Werner Schmalenbach zurück auf ein Schlüsselerlebnis aus dem Jahr 1955: „Ein Farbhändler hatte ihm einen Karton mit blauer Trockenfarbe geschickt. Das Blau dieser Farbe besaß - im Trockenzustand - für den Künstler einen außerordentlichen Reiz, einen wunderbaren Schimmer, der ihn, wie er berichtet, an die Flügel mancher Schmetterlinge erinnerte. Es erwies sich indessen, daß die Farbe, sobald sie in Berührung mit einem Haftmittel kam, einsackte und ihr Schmelz sich verflüchtigte. Erst nach längeren Versuchen gelang es Schumacher, die Farbe so, wie sie im trockenen Zustand erschien, in seiner Malerei zu erhalten, woraus er die Erkenntnis gewann, daß im Umgang mit der Farbe deren Auftrag auf die Leinwand das Wesentliche ist [...]. Kunstgeschichtlich ist bei dem Vorgang von Interesse, daß am Anfang der ‚eigentlichen' Kunst Emil Schumachers eine Erfahrung stand, die sich mit den gleichzeitigen Farberkundungen Yves Kleins vergleichen läßt, obgleich die beiden, überdies durch eine Generation voneinander getrennten Maler diametral entgegengesetzte Wege gingen: Yves Klein zu einer Malerei der Immaterialität und Spiritualität, Schumacher zu einer Malerei der Materialität und Expressivität.“ (Werner Schmalenbach, Emil Schumacher, Köln 1981, S.49/50)

Provenienz

Graphisches Kabinett, Kunsthandel Wolfgang Werner, Bremen; Privatsammlung, Deutschland

Literaturhinweise

Ursula Zeller, Die deutschen Beiträge zur Biennale Venedig 1895-2007, Köln 2007, S.376

Ausstellung

Karlsruhe 1972 (Badischer Kunstverein), Emil Schumacher, Arbeiten 1960 bis 1971, Ausst.Kat.Nr.3 (mit rückseitigem Aufkleber)
Düsseldorf 1971/1972 (Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen), Emil Schumacher, Ausst.Kat.Nr.3
Venedig 1962 (La Biennale di Venezia) XXXI. Esposizione Biennale Internazionale D'Arte, Nr.174 (mit rückseitigen Aufklebern)
Münster 1962 (Westfälischer Kunstverein), Emil Schumacher, Ausst.Kat.Nr.65 (mit rückseitigem Aufkleber)
Hannover 1961 (Kestner-Gesellschaft), Freiburg 1962 (Kunstverein), Hamburg (Kunstverein), Emil Schumacher, Ausst.Kat.Nr.72, dort irrtümlich datiert 1961 (mit rückseitigem Aufkleber)