Rudolf Ritter von Ottenfeld - WALLENSTEINS LETZTES NACHTLAGER - image-1

Lot 103 Dα

Rudolf Ritter von Ottenfeld - WALLENSTEINS LETZTES NACHTLAGER

Auktion 1017 - Übersicht Köln
25.09.2013, 14:30 - Gemälde und Zeichnungen des 15. - 19. Jh.
Schätzpreis: 8.000 € - 10.000 €
Ergebnis: 9.150 € (inkl. Aufgeld)

Verso auf dem Keilrahmen Reste eines Klebeetiketts: "From / [...] homas McLean / [...] Publisher".

Der in Verona geborene Schlachten- und Orientmaler Rudolf Otto Ritter von Ottenfeld wurde an der Wiener Akademie bei Carl Wurzinger und K. L. Müller ausgebildet. Von 1883 bis 1893 war er in München tätig, danach in Wien, wo er von 1897 bis 1903 Gründungsmitglied der Wiener Secession war. Ab 1900 bis zu seinem Tod hatte er eine Professur an der Prager Akademie inne.
In seinen Schlachtenbildern hat Ottenfeld das Kriegsgeschehen wie kaum ein anderer deutscher Maler seiner Zeit in außergewöhnlich drastischer und realitätsnaher Weise wiedergegeben. Anstelle der üblichen Heroisierung lenkte er den Blick auch auf die schrecklichen Aspekte des Kriegs. So zeigt das 1897 entstandene Bild „Batterie der Toten“ das von Leichen und Trümmern übersäte Schlachtfeld nach der Niederlage bei Königgrätz (vgl. Werner Hager: Geschichte in Bildern. Studien zur Historienmalerei des 19. Jahrhunderts, Hildesheim 1989, S. 311 Abb. 118).
Das vorliegende Gemälde ist in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges angesiedelt und trägt traditionell den Titel "Wallensteins letztes Nachtlager". In der Tat sind die Gesichtszüge des berühmten kaiserlichen Generalissimus (1583-1634) bei dem sitzenden Protagonisten unseres Bildes unverkennbar.